Aachener Stiftung Kathy Beys

Thüringen: Agenda 21

Über die Homepage des Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt (TMNLU ) gelangt man zur Agenda 21 in Thüringen. Dort werden verschiedene Links geboten:

Lokale Agenda 21
"In Thüringen gibt es bereits in vielen Kommunen Initiativen zur Entwicklung von Handlungskonzepten, die einer solchen lokalen Agenda entsprechen. Im Jahr 2000 arbeiteten 103 Kommunen und Regionen aktiv an einer kommunalen oder regionalen Agenda 21. Die finanzielle Förderung des Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt unterstützt die zahlreichen engagierten Akteure der lokalen Agenda 21 - Prozesse in Gemeinden, Verwaltungsgemeinschaften, Städten und Landkreisen. Allerdings gibt es für die Umsetzung der Agenda 21 bislang noch keine allgemein gültigen Methoden, deshalb kommt dem Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Akteuren eine zentrale Bedeutung zu. Im Mai 1998 beschlossen die Umweltministerkonferenz und die Präsidenten der kommunalen Spitzenverbände diesen Austausch zu verbessern. Dementsprechend wurde am 26. Februar 1999 als feste organisatorische Basis für den Informations- und Erfahrungsaustausch in Thüringen vom Gemeinde- und Städtebund Thüringen und dem Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt die gemeinsame Transferstelle zur lokalen Agenda 21 – GET Agenda 21 – errichtet."
Die Agenda 21 wurde zum 31. Dezember 2002 regionalisiert und die gemeinsame Transferstelle zur Lokalen Agenda 21 wurde aufgelöst.

Indikatoren
Um die Bedürfnisse die an eine Messbarkeit von Lokalen Agenda 21 Aktivitäten gestellt werden zu erfüllen, sind Nachhaltigkeits- wie auch Prozessindikatoren geeignet. Die Überlegungen in Thüringen mündeten in der Entscheidung beide Indikatortypen zu erproben und einzusetzen. Um jedoch eine effiziente Nutzung solcher Indikatoren zu gewährleisten, war zuerst die Entwicklung angepasster Systeme notwendig.

  • Nachhaltigkeitsindikatoren: Aus diesem Grund wurde in Zusammenarbeit mit den Ländern Baden-Württemberg, Bayern und Hessen die Forschungsstätte der evangelischen Studiengemeinschaft beauftragt Nachhaltigkeitsindikatoren zu entwickeln.
  • Prozessindikatoren: "Trotz der vielen Vorteile von Nachhaltigkeitsindikatoren beleuchten sie nur die Ergebnisse von Projekten. Jedoch sind sie nicht in der Lage Informationen darüber zu geben, warum die Situation während der Durchführung eines Vorhabens so ist wie sie ist. Sie sind also eine Messlatte, für das angestrebte Ziel, ohne jedoch konkrete Hinweise für den Weg bis zu dessen Erreichung zu liefern. Gerade dieser Punkt aber ist es, der Betroffene in den Kommunen in der täglichen Praxis am meisten berührt. Wie kann die tägliche Arbeit bewertet, wie kann eine realistische Einschätzung der Stärken und Schwächen des lokalen Agenda 21 Prozesses erlangt werden? Folglich ergab sich die Frage, ob es möglich ist, die Ausgestaltung der Strukturen und der täglichen Arbeit auf einfache und verständliche Art zu erfassen und zu bewerten, durch Kennzahlen, die die Prozesse beurteilen, sog. Prozessindikatoren."
  • Vergleich der Thüringer Indikatoren mit anderen Nachhaltigkeits-Indikatorensätzen durch die GP-Forschungsgruppe.
10 Leitlinien zur Umsetzung der Agenda 21 in Thüringen
"Die Thüringer Landesregierung hat am 15.02.2000 auf Vorschlag des Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt und nach intensiver schriftlicher Erörterung mit den betroffenen Gruppen "10 Leitlinien zur Umsetzung der Agenda 21 in Thüringen" beschlossen. Diese Leitlinien sollen zur politischen und inhaltlichen Orientierung für all jene dienen, die sich im Sinne der Agenda 21 engagieren." Eine diese Leitlinien lautet:

"3. Bei der Entwicklung lokaler oder regionaler Leitbilder kommt es darauf an, die Einhaltung zentraler Verfahrensregeln für den Umgang mit Umwelt, Wirtschaft und Sozialem anzustreben.
  • Für eine nachhaltige Entwicklung der Umwelt sollen erneuerbare Ressourcen (Güter, Rohstoffe, Aufnahmekapazitäten der Umwelt) nichterneuerbare Ressourcen zunehmend ersetzen. Dies darf jedoch nur insoweit geschehen, wie sich diese Ressourcen in angemessener Zeit tatsächlich erneuern. Belastungen der Umwelt sollen weitestgehend vermieden werden und mindestens auf ein Maß verringert werden, das die Leistungsfähigkeit und Tragkraft der Umwelt auf Dauer nicht einschränkt. Darüber hinaus sollen alle Ressourcen möglichst lange, intensiv und effizient genutzt werden, um die Belastung der Umwelt zu minimieren.
  • Für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft sollen der Eigenverantwortung der Unternehmen, persönlichen Initiativen und Innovationen Spielräume eröffnet werden. Diese Spielräume sind so zu gestalten, dass ihre Ausfüllung das Gemeinwohl und den Strukturwandel mit dem Ziel der Sicherung einer dauerhaften Leistungsfähigkeit oder Tragkraft von Gesellschaft und Umwelt fördert. Ressourcenpreise sollen deren langfristige Verfügbarkeit widerspiegeln. Die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte ist fortzusetzen, eine Neuverschuldung soll vorrangig für Investitionen erfolgen, die der nachhaltigen Entwicklung in Thüringen dienen.
  • Für eine nachhaltige Entwicklung im sozialen Bereich soll jeder entsprechend seiner Leistungsfähigkeit einen Beitrag für die Gesellschaft und ihre sozialen Sicherungssysteme leisten. Dies erfordert parallel eine Weiterentwicklung der sozialen Sicherungssysteme mit dem Ziel, die dauerhafte Leistungsfähigkeit und Tragkraft von Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern. Der Förderung der Beschäftigung als Grundlage für die Teilhabe an der solidarischen Gesellschaft kommt dabei besondere Bedeutung zu."
Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen
"Das Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen ist eine freiwillige Vereinbarung zwischen der Thüringer Landesregierung und der Thüringer Wirtschaft und besteht seit dem 23. März 2004 unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes. Im März 2009 wurde das Abkommen bis Ende 2011 verlängert und steht unter dem Motto: "Die Gestaltung des Morgen braucht Mut und Vertrauen - Fortsetzung des Nachhaltigkeitsabkommens Thüringen". Die Partner des Nachhaltigkeitsabkommens Thüringen haben eine gemeinsame Geschäftsstelle beim Verband der Wirtschaft Thüringens e. V. eingerichtet, welche den Lenkungskreis und Fachbeirat unterstützt.
Der Vorgänger des Nachhaltigkeitsabkommens war die "Umweltinitiative für die Thüringer Wirtschaft - UIT", die 1998 ins Leben gerufen wurde.


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Thüringen

Letzte Aktualisierung

18.11.2015 09:52

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