Aachener Stiftung Kathy Beys

Anlagemöglichkeiten für Privatanleger

Die Anlagemöglichkeiten (investment opportunities) sind sinnvoller Weise nach Zielgruppen zu differenzieren. Erklärungen zu verschiedenen Anlagekonzepten finden Sie hier. Informationen zu Anlagemöglichkeiten für institutionelle Anleger finden Sie hier.

Für Privatanleger, die ihr Konto bei einer konventionellen Bank, Sparkasse oder Volksbank haben, kommen insbesondere Investmentfonds (Publikumsfonds) in Frage, die täglich handelbar sind. Investmentfonds bieten im Vergleich zu Anleihen und Zertifikaten einen besonderen Vermögensschutz, denn das Kapital des Anlegers ist gegen eine Insolvenz des Fondsanbieters geschützt. Die Wertpapiere des Fonds werden bei einer Depotbank als „Sondervermögen“ verwahrt. Der anteilige Besitz an dem Sondervermögen wird getrennt vom Vermögen der emittierenden Investmentgesellschaft geführt und ist dadurch vor einem Konkurs dieser Gesellschaft geschützt.

Publikumsfonds sind zu unterscheiden nach:
  • Aktienfonds investieren den größten Teil des Fondsvolumens in Aktien von börsennotierten Unternehmen. Hierbei gibt es branchenübergreifende globale Konzepte ebenso wie auf Kontinente, Regionen, Staaten oder auf einzelne Branchen fokussierte Fonds.
  • Mischfonds enthalten sowohl Aktien als auch Anleihen von Staaten und/oder Unternehmen, sowie Anlagen in andere Anlageklassen wie zum Beispiel Immobilien, Mikrofinanz und/oder Rohstoffe. Diese Streuung soll der Risikominderung dienen. Die Wertentwicklung und das Risiko hängen stark vom Aktienanteil des Fonds ab.
  • Rentenfonds investieren in festverzinsliche Anlagen wie Staatsanleihen und Unternehmensanleihen, wobei es ebenfalls unterschiedliche regionale Ausrichtungen gibt.
  • Dachfonds investieren in mehrere Publikumsfonds. Sie sind oft aus Aktien-, Renten- und Mischfonds zusammengesetzt und mischen vielfach in kleinerem Umfang Themenfonds bei.
  • Themenfonds konzentrieren sich auf Aktien (und Anleihen) von Unternehmen bestimmter Branchen. Sie können monothematisch sein wie Erneuerbare Energien und Immobilien oder multithematisch, indem sie auf einen Themenfächer setzen und zum Beispiel Titel folgender Zukunftsbranchen kaufen: Wasserreinigung – Gesundheitsversorgung – Energieeffizienz - Mikrofinanz.
  • Zertifikate: Zertifikate sind Wertpapiere, die sich aus Aktien, Anleihen und Derivaten (abgeleiteten Finanzinstrumenten) zusammensetzen.
  • Indexfonds orientieren sich an einem bestimmten Index und bilden ihn beim Aktienankauf nach. Hierbei gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Indexfonds waren ursprünglich die einzigen börsengehandelten Investmentfonds (Exchange Traded Funds (ETFs)). ETFs werden meist passiv verwaltet, inzwischen werden aber auch viele aktiv verwaltete Fonds an der Börse gehandelt.
Privatanleger, deren Hausbank ein nachhaltiges oder ethisch orientiertes Kreditinstitut ist, können darüber hinaus auch festverzinsliche Sparbücher und Sparprodukte wählen und dabei teilweise bestimmen, für welchen Kreditbereich das Institut die anvertrauten Gelder verwenden soll.

Privatpersonen können auch nachhaltige orientierte Altersvorsorgeprodukte abschließen, seien es Riesterrenten oder private Altersvorsorgeversicherungen. Auch im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge gibt es Produkte, die die Prämien ganz oder teilweise unter Beachtung öko-sozialer Kriterien anlegen.

Eine vergleichsweise sichere Anlage ist der Kauf von Genossenschaftsanteilen. Hier werden Anleger Mitglieder und finanzieren so beispielsweise den Bau von Erneuerbare-Energien-Anlagen in ihrer Gemeinde, etwa über Bürgergenossenschaften, oder den Bau von behinderten- und altersgerechten Wohnhäusern oder für den Betrieb von Öko-Landbau. Dafür erhalten die Anleger eine zwar nur schmale Rendite von zwischen zwei bis vier Prozent. Aber sie ist laut Finanzberatern regelmäßig, solide und liegt in Zeiten sehr niedriger Zinsen oberhalb der Inflationsrate, während bei Sparprodukte die Inflation oft nicht ausgleichen können. Seit der Finanzkrise von 2008/2009 sind Hunderte von Genossenschaften entstanden, auch weil Banken kaum mehr Kredite an klein- und mittelständische Unternehmen vergaben.

Wer zu risikoreichen Anlagen bereit ist, einen langfristigen Anlagehorizont sowie etwas mehr Kapital zur Verfügung hat, kann seinem Depot zudem Beteiligungen beimischen. Dazu zählen beispielsweise geschlossene Fonds, Genussrechte und andere Beteiligungsformen, etwa zu den Themen Wald oder Erneuerbare Energien. Bei geschlossenen Fonds, bei der die Zahl der auszugebenden Anteile genau fixiert ist, handelt es sich um unternehmerische Beteiligungen, bei denen sich Anleger über viele, meist 20 Jahre an einzelnen oder wenigen Projekten mit einem festen Beitrag von beispielsweise mindestens 5.000 bis 10.000 Euro beteiligen und somit Miteigentümer werden. Hier besteht die Chance auf hohe Gewinne, aber auch das Risiko eines Totalverlusts des eingesetzten Geldes. Für Privatanleger sind unternehmerische Beteiligungen aufgrund der sehr hohen Risiken und langen Bindung laut Finanzberatern meist nicht geeignet, außer die zeitliche Bindung liegt bei nur zehn Jahren und es handelt sich nur um eine kleine Beimischung im Portfolio.


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Schlagworte

Anlagekonzepte, Anleger

Letzte Aktualisierung

03.11.2015 10:56

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