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Club of Rome: 2052. Eine globale Vorhersage für die nächsten 40 Jahre

Am 7. Mai 2012 veröffentlichte der Club of Rome auf der WWF-Jahreskonferenz in Rotterdam seinen Bericht 2052 – A Global Forecast for the Next Forty Years ("2052 - Eine globale Vorhersage für die nächsten 40 Jahre"). Darin trifft Club of Rome Mitglied Jorgen Randers zusammen mit weiteren Autoren ein düsteres Bild der Zukunft im Jahr 2052.

Der Bericht kritisiert die aktuelle Ausrichtung der politischen Systeme auf kurze Legislaturperioden. Eine langfristige Planung der Regierung ist notwendig um den zukünftigen Problemen entgegenzuwirken. Die bisherige Lebensweise kann so nicht fortgeführt werden. Schon heute leben die Menschen in vielen Regionen über den verfügbaren natürlichen Kapazitäten. In einigen Fällen werden schon vor 2052 lokale Zusammenbrüche der Ressourcen stattfinden. Randers Schlussworte lauten: "Bitte helft, meine Vorhersage falsch werden zu lassen. Zusammen können wir eine viel bessere Welt schaffen."

Hauptaussagen:

  • Die Weltbevölkerung wird bis 2040 weiter ansteigen auf 8,1 Milliarden Menschen und damit ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen und dann wieder abnehmen, da in den Industrieländern die Geburtenraten rückläufig sind.
  • Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigt langsamer als erwartet. Die Entwicklungsländer werden bis 2052 wirtschaftlich aufholen, aber die Bevölkerung der heutigen Industrienationen wird mit mehr Ungleichheit zu kämpfen haben. Der Club of Rome rechnet im Jahr 2052 mit 3 Milliarden Menschen die in Armut leben.
  • Der Klimawandel wird weiter fortschreiten. Nach Schätzungen werden katastrophale Folgen des Klimawandels erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auftreten, da sich die Veränderungen dramatisch verstärken werden. „Wir stoßen jedes Jahr zweimal so viel Treibhausgas aus wie Wälder und Meere absorbieren können (...) Die negativen Auswirkungen werden deutlich sein“.
  • Die Folgen des Klimawandels werden mehr Dürren, Überflutungen und extreme Wetterphänomene sein.
  • Die Treibhausgasemissionen werden erst 2030 ihren Höhepunkt erreichen. Dies ist viel zu spät um das Klimaziel von einer maximalen Klimaerwärmung von 2° Celsius zu erreichen. Bis 2080 wird die Temperatur bis um durchschnittlich 2,8° steigen. „Das Ausbleiben von engagierten und konsequenten Reaktionen der Menschheit in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts wird die Welt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf einen gefährlichen Pfad der sich selbst verstärkenden globalen Erwärmung bringen.“
  • Der Meeresspiegel wird durch die Erwärmung um einen halben Meter steigen und das Arktiseis in den Sommermonaten komplett verschwinden. Auch der Permafrostboden im Norden wird auftauen und dabei eingelagertes Methan freisetzen, welches die Atmosphäre noch weiter aufheizen wird und wiederum zu weiterem Auftauen des Permafrostes führen. "Der sich selbst verstärkende Klimawandel wird die Sorge Nummer 1 sein."
  • Das Club of Rome Mitglied Karl Wagner sagt im Bericht für die Zeit um 2020 einen gesellschaftlichen Umbruch durch Aufstände voraus,ähnlich den Revolutionen in der Mitte des 19. Jahhunderts gegen das System der Feudalherrschaft.
Sechs globale Ziele
Der Club of Rome stellt sechs globale Ziele auf, die notwendig sind um den Wandel zu einer nachhaltigeren, gerechteren und "glücklicheren" Welt zu vollziehen:
  1. Gesellschaftliche Werte, die unerlässlich für eine nachhaltige und gerechte Gesellschaft sind, müssen sich vollständig in allen wirtschaftlichen Entscheidungen widerspiegeln.
  2. Die Volkswirtschaften der Welt müssen den Wert von Natur- und Sozialkapital erkennen, Märkte müssen in einer fairen und transparenten Weise handeln und die Waren und Dienstleistungen für eine nachhaltige Gesellschaft liefern.
  3. Eine gerechtere Verteilung von Einkommen innerhalb und zwischen Ländern.
  4. Der Zugang zu sinnvoller Arbeit, die genügend Einkommen bietet, um ein menschenwürdiges Leben zu führen, ist als ein wesentliches Menschenrecht garantiert und anerkannt. Die Generierung von Arbeitsplätzen wird zu einer Top-Priorität für alle Investitionen und die Kosten für die Arbeitslosigkeit werden in der Entscheidungsfindungen berücksichtigt.
  5. Ökologie wird als verbindliches Gebot für alle Formen menschlichen Handelns angesehen und seiner biophysikalischen und ökonomischen Bedeutung entsprechend verwaltet. Niemals sollte die Welt in Überschwingen sein.
  6. Geeignete Regierungssysteme auf lokaler, nationaler und globaler Ebene, die den Übergang in eine gerechten und nachhaltigen globalen Welt erreichen können, müssen eingerichtet werden.
Interne Links
Externe Links
Club of Rome:
New Report issues a warning about humanity’s ability to survive without a major change in direction
The count-up to 2052: an overarching framework for action
Deutsche Gesellschaft Club of Rome

BMZ: Dirk Niebel zum neuen Bericht des Club of Rome, 09.05.12
Spiegel online - "Forscher zeichnen düsteres Bild der Zukunft"
Zeit.de - "Der Weltuntergang zieht sich"
Focus.de - "Club of Rome sagt düstere Zukunft voraus"
Money and Sustainability: The missing Link
Changing the course of history

Veröffentlichung des Berichts. WWF-Jahreskonferenz, Rotterdam, 7. Mai 2012 (Teil 1)

Veröffentlichung des Berichts. WWF-Jahreskonferenz, Rotterdam, 7. Mai 2012 (Teil 2)

Schlagworte

Berichte, Club of Rome, Literatur, Randers, Umweltbericht, Wachstum, Zukunft

Letzte Aktualisierung

03.11.2015 10:59

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