Aachener Stiftung Kathy Beys

Dänemark

Nachhaltigkeit in der Landespolitik
Die dänische Regierung sieht ihre Umweltpolitik als Umsetzung der Agenda 21. Sie hat ihren Bericht zur Umsetzung der Agenda 21 in Dänemark auf der Rio-Folgekonferenz 1997 (Rio+5) in New York vorgelegt. (Implementation of Agenda 21: Review of progress made since the United Nations Conference on Environment and Development, 1992. Information Provided by the Government of Denmark to the United Nations Commission on Sustainable Development, Fifth Session, 7-25 April 1997, New York). Allerdings lautet der Bericht zu einigen Kapiteln, darunter auch zum Kapitel 28 der Lokalen Agenda 21, lediglich „keine Information“.
Das Schlussdokument dieser Rio-Folgekonferenz forderte die Staaten auf, ihre Anstrengungen für eine nachhaltige Entwicklung zu verstärken und z.B. eine nationale Nachhaltigkeitstrategie bis zum Jahr 2002 zu entwickeln.

Weitere aktuelle Dokumente der Vereinten Nationen zur Nachhaltigen Entwicklung in Dänemark finden Sie auf der Seite des United Nations Department of Economic and Social Affairs. Wie den Dänischen Nationalen Bericht der UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung (UN Commission on Sustainable Development: Danish National Report. 16th Session, März 2008)

Dänemark sieht seine Umweltpolitik in diesem Kontext und verweist auf seine internationale (OECD, nordische Länder) und bilateralen Kooperationen mit einer Vielzahl von Ländern. Die dänische Regierung hat daran gearbeitet, die Umweltbelange in andere Politikfelder zu integrieren, z.B. Forstwirtschaft, Verkehr, Energie und Industrie. Sie hat auch die ökologische Folgenabschätzung (environmental impact assessment, vergleichbar der Umweltverträglichkeitsprüfung in Deutschland) in Projekte, Gesetze und Planungen integriert, z.B. in die jährliche nationale Landesplanung (The Planning Act in Denmark 1999, Consolidated Act No. 551 of 28 June 1999). Die ökologische Folgenabschätzung (environmental impact assessment) spielt auch im nationalen Energie-Aktionsplan „Energy 21“ eine wichtige Rolle.


Nationaler Nachhaltigkeitsplan
Im Januar 2001 wurde dem dänischen Parlament die sog. Dänemark-Deklarion "The Denmark Declaration" zugeleitet. Sie stellte einen wichtigen Schritt in Richtung nationaler Nachhaltigkeitsstrategie unter dem Agenda 21-Prozess dar. Sie enthält die „10 Gebote der Nachhaltigkeit“. Die Deklaration ist bereits von über 70 Organisationen aus Wirtschaft, Handel und NGO angenommen worden und stellt einen Teil des öffentlichen Kommunikationsprozesses dar. Nach dieser Deklaration soll das Prinzip der Nachhaltigkeit in der Verfassung verankert werden. Andere Gebote umfassen eine grüne Steuerreform, eine Halbierung des Konsums in den industrialisierten Ländern innerhalb von 50 Jahren und die Entwicklung eines Satzes von Nachhaltigkeitsindikatoren, um das Bruttosozialprodukt als Index für ökonomisches Wachstum zu ersetzen. (Quelle: Danes ponder gospel of sustainability. ENDS Daily - 23/01/01). Mehr dazu im Download als PDF-Datei (dänisch) hier.

Die Regierung hat ihre Nachhaltigkeitsstrategie mit dem Titel "Dänemarks nachhaltige Entwicklungsstrategie: eine gemeinsame Zukunft - Entwicklung im Gleichgewicht" im Juni 2002 als Kurzfassung und im August 2002 in der Langfassung veröffentlicht. Mehr dazu auf unserer Seite Nachhaltigkeitsstrategie 2002, auf der Sie auch einen Link zum Bericht über die dänischen Indikatoren vom August 2002 finden. Da der Bericht sehr umfangreich (100 S.) ist, haben wir einen (englischen) Auszug zum Thema "Umwelt und Gesundheit" für Sie hier zusammengestellt.

Seitdem veröffentlichte die dänische Regierung jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht.
Der aktuelle Report - hier.

Das dänische Umweltministerium (Ministry of Environment and Energy - miljøministeriet) verfügt über verschiedene Fachämter und Institutionen wie

Die dänische Naturschutz- und Umweltpolitik (The Danish Nature and Environment Policy 1999) ist dem diesbezüglichen Bericht der Regierung von 1999 zu entnehmen.

Im Jahr 2000 hat das Umweltministerium seinen Bericht zur Nationalen Planung mit dem Untertitel „Lokale Identität und neue Herausforderungen“ (National planning report for Denmark 2000 - Local identity and new challenges) vorgelegt. Darin wird der Begriff der „ausgewogenen Entwicklung“ (balanced development) zwischen Raumplanung und wirtschaftlicher Entwicklung, Verkehr und Umwelt geschaffen. Die Zusammenfassung (Summary) kann in drei Teilen von der Homepage des Umweltministeriums heruntergeladen werden.

Dänemark-Seite des Europäischen Umweltinformations- und Umweltbeobachtungsnetzes (EIONET, European Environment Information and Observation Network) der EU


OECD Environmental Performance Review
Hier finden Sie den aktuellen Bericht: "OECD Environmental Performance Reviews: Denmark" von 2008.

Im April 1999 hat die OECD die Leistungen der dänischen Umweltpolitik in einem Bericht (Environmental Performance Reviews: Denmark) zusammengefasst. Dort heißt es im Abschnitt „Umsetzung von Umweltpolitik“ beim Stichwort Luftmanagement:

Dänemark hat zwar in den letzten zwei Jahrzehnten seinen Energieverbrauch stabilisiert und den Anteil an erneuerbaren Energien beinahe verdreifacht. (...) „Nichtsdestotrotz sind die dänischen Emissionen von SOx und NOx pro Bruttosozialprodukt-Einheit vergleichsweise hoch in Europa, und weitere Reduzierungen der Emissionen an Luftschadstoffen sind erforderlich, (...) . Transportemissionen spielen eine wachsende zentrale Rolle bei der Regulierung der Luftverschmutzung und der Politik zur Senkung der CO2-Emissionen. (...) Mit Unterstützung der dänischen EPA („Umweltbundesamt“) haben zwei Drittel der 90 größten Kommunen Verkehrs- und Umweltaktionspläne ausgearbeitet, aber nur wenige haben sie auch umgesetzt. (...)“ (S. 9, letzter Absatz)


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Dänemark, Länder, Stockholm

Letzte Aktualisierung

23.10.2015 10:51

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