Aachener Stiftung Kathy Beys
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) haben erstmals im Jahr 2008 im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien Anstrengungen und Erfolge der Bundesländer in 49 ausgewählten Bereichen untersucht. Die zweite Untersuchung folgte im Jahr 2010. Der aktuellste Vergleich ist aus dem Jahr 2012.

Zusammenfassung des Berichtes

Gesamtsieger ist als „Bestes Bundesland für Erneuerbare Energien“ das Land Brandenburg. Der "Top-Aufsteiger" im Ranking ist Bayern. Für Sachsen-Anhalt sind die Erneuerbaren Energien ein großer "Wirtschaftsmotor". Schlusslichter sind Berlin und Hamburg.

Aufbau der Studie: (aus dem Bericht zitiert)
"Insgesamt 53 Indikatoren werden für den Ländervergleich herangezogen. Aufgeteilt sind diese in vier Gruppen. ... Der Bundesländervergleich 2012 fußt mit seinen Indikatoren auf der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2010. Diese wurde aktualisiert. An einigen Stellen wurden Indikatoren angepasst. Neu hinzugekommen ist unter anderem ein Indikator zum klimaschutzbezogenen Umsatz auf Basis der erweiterten amtlichen Statistik. Die bisherigen Indikatoren zu Beschäftigten in den Bereichen Wind- und Solarstrom wurden aufgrund der Ergebnisse einer neuen Studie durch einen Indikator für den gesamten Bereich der Erneuerbaren Energien ersetzt. Die Angaben zu privaten Ökostromkunden beruhen nun ebenso wie für gesellschaftliche Akzeptanz und Zufriedenheit mit der Landes- und Kommunalpolitik auf einer Befragung von Infratest aus dem Jahr 2011."

Schlussfolgerungen des Bundesländervergleichs: (aus dem Bericht zitiert)
"Die Landesregierungen haben in den letzten Jahren ihr energiepolitisches Engagement insgesamt verstärkt. Wie der Ländervergleich zeigt, können die einzelnen Regionen bei der Festlegung von Grundlinien und politischen Entscheidungen von den Erfahrungen in anderen Bundesländern lernen. ... Allerdings sollten bei der Ausrichtung der Politik grundsätzlich alle Einsatzbereiche (Strom, Wärme und Kraftstoffe) sowie sämtliche Sparten (Windenergie, Wasserkraft, Bioenergie, Solarenergie, Erd- und Umweltwärme) angemessen berücksichtigt werden. Den Bundesländern kommt weiterhin eine Schlüsselrolle für eine verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien wie auch für den Ausbau der Infrastruktur für die neuen Technologien zu. Im Zuge der beschleunigten Energiewende vor allem im Strombereich steht die Politik dabei in den kommenden Jahren vor neuen Aufgaben."

Gefälle zwischen Flächenländern und Stadtstaaten:
"Flächenstaaten schneiden besser ab: Wie schon 2010 ist Berlin Letzter im Gesamtranking des Bundesländervergleichs, Hamburg ist um einen Rang auf Platz 15 abgestiegen, während Bremen um zwei Positionen auf Platz elf abgerutscht ist. Damit finden sich alle drei Stadtstaaten in der unteren Hälfte des Gesamtrankings wieder. ... Zwar kann beispielsweise Berlin aufgrund begrenzter technischer Potenziale im bundes- weiten Vergleich nur unterproportionale Anteile am Energieverbrauch erreichen. Die potenzial-bezogenen Auswertungen zeigen aber nach wie vor, dass die unter Berücksichtigung der Bebauung bestehenden technischen Möglichkeiten bisher kaum ausgeschöpft wurden.
Trotzdem machen die Stadtstaaten punktuell durchaus einiges aus ihren Möglichkeiten. So gibt es in der Hauptstadt eine Solardachbörse, die privaten Investoren Dachflächen auf öffentlichen Gebäuden vermittelt. Auch in Hamburg gibt es eine Solardachbörse. "

Ost-West-Vergleich:
"Neue Bundesländer im Gruppenvergleich knapp vorn: Wie schon 2010, so schneidet Ostdeutschland gegenüber den alten Bundesländern im Gesamt- ranking etwas besser ab. Dies ist auf die starken Veränderungen zurückzuführen, die Erneuerbare Energien in Sachen technologischer und wirtschaftlicher Wandel gebracht haben. Hier liegen die neuen Bundesländer klar vorn. Boden gut gemacht haben westdeutsche Regionen ihrerseits in Sachen politischer Anstrengungen, also z.B. bei energiepolitischer Programmatik oder bei Informationsangeboten über Nutzungsmöglichkeiten Erneuerbarer Energien."

Preisverleihung Leitstern 2012:
Im Grußwort des Bundesumweltministers Peter Altmaier heißt es: "die Energiewende ist nicht nur ein faszinierendes Umweltprojekt, sie ist auch die tiefgreifendste wirtschaftspolitische Herausforderung seit dem Wiederaufbau. Wenn die Wende gelingt, leisten wir damit einen Beitrag zum Klimaschutz, der international seinesgleichen sucht. Zugleich werden wir die wirtschaftliche Stellung Deutschlands in der Welt auf Jahrzehnte festigen und ausbauen! Wind, Sonnenenergie und Wasserkraft sollen zum Rückgrat unseres Energiesystems werden. Ihr Anteil an unserem Stromverbrauch wächst in rasantem Tempo – heute schon wird ein Viertel unseres Stroms erneuerbar produziert. Erneuerbare Energien sorgen für Beschäftigung und ersetzen teure Energieimporte durch heimische Wertschöpfung.
Am Erfolg der Erneuerbaren Energien haben die Länder maßgeblichen Anteil." Mehr...

Neuer Vergleich 2014

Im Jahr 2014 fand eine neuer Vergleich der Bundesländer statt. Die Links zum Volltext bzw. zur Zusammenfassung finden Sie unter "Dokumente". Die Studie nimmt zunächst ein Gesamtranking der Bundesländer vor und kommt anschließend zu dem Fazit das jeds Land unterschiedliiche Erfolgsfaktoren zur Energiewende beiträgt. In einem letzten Abschnitt glieder die Studie die Ergebnisse nach Indikatorgruppen.


Dokumente
Vergleich der Bundesländer: Analyse der Erfolgsfaktoren für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, 2012
Zusammenfassung der Studienergebnisse 2014
Vergleich der Bundesländer:
Analyse der Erfolgsfaktoren für den Ausbau der Erneuerbaren Energien 2014 - Endbericht


Interne Links
Externe Links
Agentur für Erneuerbare Energien
Online-Portal zur Erneuerbaren Energie in den Bundesländern
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW)
Deutschlands Informationsportal zur Erneuerbaren Energie

Schlagworte

Atomausstieg, Biokraftstoff, Energie, Energieversorgung, Erneuerbare Energien, Luft, Sonne, Wasser

Letzte Aktualisierung

07.10.2015 11:45

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