Aachener Stiftung Kathy Beys

Forschungsinstitute

Einleitung
Der nachfolgende Artikel führt beispielhaft vier Forschungsinstitute auf, die sich auf das Thema Nachhaltigkeit ausgerichtet haben. Daneben gibt es eine Vielzahl anderer Institutionen, eine Auswahl wurde in einer Linksammlung dem Artikel angestellt.

Chair of Sustainability and Technology: ETH Zurich
Der Lehrstuhl für Nachhaltigkeit und Technologie ist seit Herbst 2004 Teil der Abteilung Management, Technology and Economics an der ETH Zürich. Er beschäftigt sich mit unterschiedlichen Umweltthemen und technologischen Innovationen im Kontext der Nachhaltigkeit. Ein zentrales Aufgabengebiet ist die Untersuchung der Auswirkungen von Klimawandel und Emissionsgrenzen auf verschiedene Firmen und Industrien und deren mögliche Reaktionsstrategien aus einer interdisziplinären Betrachtungsweise heraus.
Der Lehrstuhl beteiligt sich darüberhinaus an dem ETH Projekt ClimPol ("Climate Policy Making for Enhanced Technological and Institutional Innovations"), hat an dem im Februar 2011 erschienenen Climate Policy Initiative (CDI) Report zum Thema "Carbon Pricing" mitgewirkt und ist assoziiertes Mitglied des Institutes of Environmental Decisions.

Initiative für Nachhaltigkeit: Universität Duisburg Essen
Ein interdisziplinäres Netzwerk von Studierenden und AbsolventInnen der Universität Duisburg-Essen schloss sich 2005 zu der Initiative für Nachhaltigkeit zusammen. Die Initiative bietet eine Plattform für Studenten, Dozenten und die interessierte Öffentlichkeit, berichtet im Rahmen einer Vortragsreihe über verschiedene Themen zur Nachhaltigkeit und bietet allen Interessierten die Möglichkeit eigenständig Projekte, Veranstaltungen und Vorträge zu organisieren und durchzuführen. Daneben finden Kooperationen mit externen Akteuren wie z.B. dem Rat für Nachhaltige Entwicklung statt.
Primär verfolgt die Initiative zwei Ziele:
  • Verbreitung der Thematik Nachhaltigkeit unter Studierenden, Dozenten sowie der Öffentlichkeit im Ruhrgebiet
  • Verankerung der Thematik Nachhaltigkeit an der Uni Duisburg-Essen.
Aktuell ist die Initiative mit dem Projekt "BENA-Nachhaltigkeit entdecken" (BENA=Bestandaufnahme Nachhaltigkeit) offizielles Projekt der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" im Zeitraum 2011/2012. BENA soll dazu beitragen, Nachhaltigkeitsakteure besser zu vernetzen und Themen und Projekte für eine nachhaltige Entwicklung an der Universität Duisburg-Essen sichtbarer zu machen.

ISOE: Institut für sozial-ökologische Forschung
Das Institut für sozial-ökologische Forschung ist ein unabhängiges, transdisziplinäres Forschungsinstitut in Frankfurt am Main. Es entwickelt sozial-ökologische Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung. Als wissenschaftlicher Think Tank liefert es fundierte Entscheidungsgrundlagen für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.
Seit über 20 Jahren forscht das ISOE national und international in den Forschungsschwerpunkten Wasser, Energie und Klimaschutz im Alltag, Mobilität und Urbane Räume sowie Bevölkerungsentwicklung und Versorgung. Die Forschung ist transdisziplinär. Es werden grundlegende Erkenntnisse verschiedener Disziplinen und die Erfahrungen und das Wissen von Akteuren aus der Praxis in die Forschung mit einbezogen. Das Ergebnis sind zum Beispiel Strategien, Empfehlungen, Modelle oder Szenarien, die von den Auftraggebern angewendet werden können.
http://www.isoe.de

IZT-Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung
Die seit 1981 existierende gemeinnützige Forschungseinrichtung beschäftigt sich mit der Erforschung und Entwicklung von ökologisch, sozial und generativ verträglichen Lösungsstrategien in Wirtschaft und Gesellschaft nach dem Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung. Eine Besonderheit ist die Erarbeitung von Zukunftsbildern (Szenarien) und die Entwicklung von Strategien, Instrumenten und Maßnahmen zu ihrer Erfüllung oder Vermeidung.
Prof. Rolf Kreibich fordert z.B. in seiner Präzisierung des Begriffs "sustainable development":
Wenn die Natur als Lebens- und Produktionsgrundlage langfristig erhalten bleiben soll, müssen Handlungsregeln eingehalten werden, wonach die Wirtschaftssysteme des Menschen natürliche Ökosysteme in zentralen Funktionsweisen nachbilden: „Nach heutiger Erkenntnis ist "sustainable development" nur möglich, wenn die folgenden Handlungsregeln eingehalten werden:

  1. Die Nutzung nicht erneuerbarer Ressourcen sollte so geschehen, dass durch Erhöhung der Ressourcenproduktivität selbst bei Wirtschaftswachstum der Gesamtverbrauch rückläufig ist.
  2. Erneuerbare Ressourcen sind verstärkt zu nutzen, aber nur so, dass Inanspruchnahme und Regeneration übereinstimmen.
  3. Bei der Belastung der Umwelt ist sicherzustellen, dass die Emissions- bzw. Immissionsraten unter der tragfähigen Verarbeitungskapazität der natürlichen Umweltmedien (Luft, Boden, Wasser) liegen.
  4. Der Einsatz von Technologien und Produkten, deren ökologische oder soziale Folgen nicht abschätzbar sind oder mit irreversiblen Schäden verbunden sein können, ist zu vermeiden."
(Rolf Kreibich (Hrsg.), Nachhaltige Entwicklung. Leitbild für die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft. Weinheim und Basel: Beltz Verlag, 1996 (Reihe Zukunftsstudien, Bd. 17). ISBN 3-407-85317-3)

Linkauswahl von Hochschulinstituten, Netzwerken und freien Instituten

Alliance for Global SustainabilityDie ETH Zürich, das Massachusetts Institute for Technology (MTT), die Tokyo University, sowie die Chalmers University of Technology haben sich zusammengeschlossen, um in interdisziplinären Teams die großen Umweltprobleme der Gesellschaft anzugehen.
Deutsche Gesellschaft CLUB OF ROMEPersönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik bilden den sogenannten "CLUB OF ROME", der das Ziel hat, sich für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft der Menschheit einzusetzen. Nationale Gesellschaften in 32 Ländern vertreten und realisieren die Ideale des CLUB OF ROME.
ECOLOGWissenschaftler der Universität Hannover und MitarbeiterInnen des Wissenschaftsladens Hannover gründeten 1991 das Institut für Sozial-Ökologische Forschung und Bildung mit dem Ziel, in Norddeutschland einen institutionellen Rahmen für eine gesellschaftlich engagierte, interdisziplinäre Forschung zu schaffen.
Europäisches Nachhaltigkeitsnetzwerk ESDNDas ESDN ist ein informelles Netzwerk öffentlicher Administratoren und anderer Experten, die sich mit nachhaltigen Entwicklungsstrategien in Europa beschäftigen.
Faktor 10 InstitutDas Institut fördert eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft und hat sich zum Ziel gesetzt, Ergebnisse der Umweltforschung insbesondere in den Themenbereichen Faktor 10 (Dematerialisierung) und Ressourceneffizienz (Ökoeffizienz) bekannt zu machen und in die Praxis umzusetzen.
FU Berlin-Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU)Ein internationales Team aus Sozialwissenschaftlern und Studierenden forscht, studiert und bietet Politikberatung zu Fragen der Umweltpolitik und nachhaltigen Energiepolitik an. Die FFU bietet eines der umfassendsten sozialwissenschaftlichen Lehrangebote zu Energie- und Umweltfragen.
IFEUDas unabhängige ökologische Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg beschäftigt sich mit der Konkretisierung des Leitbilds der nachhaltigen Entwicklung. Basis ist das Spannungsverhältnis zwischen der Tragfähigkeit der Umwelt und gesellschaftlichen Ansprüchen.
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)Natur- und Sozialwissenschaftler untersuchen mit Hilfe von u.a. System- und Szenarienanalysen, quantitativer und qualitativer Modellierung und Computersimulationen Fragestellungen in den Bereichen Globaler Wandel, Klimawirkung und Nachhaltige Entwicklung.
Wirtschaftsuniversität Wien-Research Institute for Managing Sustainability10 Institute und Abteilungen beschäftigen sich mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten nachhaltigen Wirtschaftens wie Corporate Sustainability, Kreislaufwirtschaft, Good Governance etc.
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, EnergieBesonderes Augenmerk wird auf die anwendungsorientierte Nachhaltigkeitsforschung gelegt. In Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Universitäten und Instituten im In- und Ausland werden Themen wie zukünftige Energie- und Mobilitätstrukturen, Materialeffizienz und Ressourcenschonung, Stoffströme etc. erforscht.
Hochschule für nachhaltige Entwicklung (FH) EberswaldeAus der „Höheren Forst Lehranstalt“ entstand 2010 die "Hochschule für nachhaltige Entwicklung (FH) Eberswalde". Seit 2014 gibt es dort den Studiengang "Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement".


Hier im Lexikon finden Sie außerdem eine Auswahl an Wissenschaftlichen Instituten, die sich mit dem Thema Wirtschaft und Nachhaltigkeit befassen.


Dokumente
Climate Policy Initiative (CDI) Report
IZT-Jahresbericht 2009

Interne Links
Externe Links'''
Homepage Chair of Sustainability and Technology
ClimPol
Initiative für Nachhaltigkeit
BENA
IZT

Schlagworte

Bildung, Forschung, Institute, Research, Wissenschaft

Letzte Aktualisierung

30.09.2015 08:42

Diesen Artikel: