Aachener Stiftung Kathy Beys

FSC: Forest Stewardship Council (Archiv)

Der Inhalt des von Ihnen gesuchten Artikels wurde überarbeitet, um größtmögliche Aktualität zu gewährleisten. Den aktuellen Artikel finden Sie hier.

Das erste internationale Waldzertifizierungssystem stammt vom Forest Stewardship Council (FSC). Der FSC ist eine unabhängige, gemeinnützige, internationale, nicht-staatliche Dachorganisation. FSC wurde 1993 in Toronto von Vertretern aus Umweltorganisationen, der Holzindustrie, Forstwirten, Organisationen indigener Völker und Wald nutzenden Gemeinden aus 25 Ländern gegründet.

Das Ziel des FSC besteht in der weltweiten Förderung einer umweltgerechten und sozial verträglichen Bewirtschaftung der Wälder. Hierfür wurden zehn international verbindliche Prinzipien und 56 Kriterien für eine ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltige Waldwirtschaft entwickelt, zu deren Einhaltung sich die Waldbesitzer bekennen, die das Gütesiegel verwenden möchten. Die Richtlinien des FSC werden von relevanten Umwelt- und Sozialorganisationen als insgesamt angemessen anerkannt.

Aufgrund der sehr unterschiedlichen ökologischen und gesellschaftlichen Situation der jeweiligen geographischen Region strebt der FSC die Entwicklung von nationalen FSC-Standards an. Aus diesem Grund hat er die Gründung nationaler FSC-Initiativen und Arbeitsgruppen angeregt. Die Arbeitsgruppen entwickeln im Rahmen eines Stakeholderverfahrens nationale Standards, die eine auf die regionalen Verhältnisse angepasste Umsetzung der FSC-Prinzipien und Kriterien darstellen. So gibt es u.a. auch eine deutsche FSC-Arbeitsgruppe und einen deutschen FSC-Standard. Bisher wurden in 46 Ländern nationale FSC-Initiativen eingerichtet.

Korrespondierend mit der Grundidee der nachhaltigen Entwicklung wird zur Entscheidungsfindung bei FSC sowohl in der internationalen Dachorganisation als auch bei den nationalen Arbeitsgruppen ein Drei-Kammer-System angewandt:
  • Waldbesitzer und die Forstindustrie sind in der Wirtschaftskammer zusammengefasst.
  • Die Umweltkammer setzt sich aus Umweltverbänden und Umweltfachleuten zusammen.
  • In der Sozialkammer sind unter anderem Gewerkschaften vertreten.
Bei zentralen Entscheidungen z.B. über die Verabschiedung eines Standards erhalten die Kammern jeweils das gleiche Stimmengewicht, so dass keine einzelne Kammer eine andere einzelne Kammer überstimmen kann.

Da sich ein wesentlicher Teil des Zielgebiets, also die tropischen Regenwälder, in Schwellen- und Entwicklungsländern befindet, wird bei FSC International ergänzend auch der Ausgleich der Interessen der Anspruchgruppen in Ländern des Südens und des Nordens gesucht. Daher wurde festgelegt, dass sich die Kammern in der FSC-Vollversammlung sowie der Vorstand des FSC gleichermaßen aus Repräsentanten beider Hemisphären zusammensetzen.

1999 gründeten Vertreter der Holzwirtschaft und Waldbesitzern das konkurrierende Zertifizierungssystem PEFC - Programme for the Endorsement of Forest Certification. Einen Vergleich der beiden Systeme finden Sie hier.

Interne Links

Externe Links

Letzte Aktualisierung

08.01.2013 12:33

Diesen Artikel: