Aachener Stiftung Kathy Beys

Grüne Mode / Green Fashion

Einleitung

Die Begriffe "Grüne Mode" , "Green Fashion" oder "Öko-Mode" stehen nicht nur für die Verwendung von nachhaltigen Stoffen und fairen Produktionsbedingungen, sondern auch für einen "Grünen Lifestyle".
Was bei "Grünen Lebensmitteln" begann, wird seit einigen Jahren in der Modebranche weiter geführt. Das Motto lautet: Naturfasern und Bio- Baumwolle statt Synthetik sowie faire Produktionsbedingungen.. Und das nicht nur bei T-Shirts und Kapuzenpullis, sondern auch bei Mänteln, Jeans und Seidenblusen. Nachhaltigkeit ist also auch in der Modebranche angekommen: Das zeigt sich auch im Umsatz. Während der Umsatz bei konventioneller Mode jährlich um etwa zwei Prozent sinkt, wächst der Markt für nachhaltige Kleidungjedes Jahr um fünf Prozent. Neben einer neuen Generation von nachhaltigen Designern sind es vor allem die Konsumenten, die für den Umsatzzuwachs verantwortlich sind. Es sind vor allem die sogenannten "Conscious Consumer", eine Gruppe wertebewusster Verbraucher, die bereit sind ihr Kaufverhalten zu ändern und dafür ebenfalls auch mehr zu bezahlen. Doch auch immer mehr deutsche Jugendliche kaufen zumindest gelegentlich Fair-Trade-Produkte. Dabei kommt es den Modedesignern nicht nur auf eine nachhaltige Produktion nach strengen sozialen und ökologischen Standards an, sondern auch auf den richtigen Look, der den Kunde ebenfalls überzeugen muss.

Produktionsweisen von "Grüner Mode/ Green Fashion"

Neben dem richtigen Look ist das Preis- Leistungsverhältnis bei den Konsumenten ein entscheidendes Kaufargument. Dabei werden Verbraucher oft von den Preisen der Fast Fashion- Industrie getäuscht, die Produkte zwar zu niedrigen Preisen anbietet, aber diese aber nicht sozial und ökologisch produziert sein können. Beispielsweise zahlt man bei der deutschen grünen Modemarke " Wunderwerk" 100 Euro für eine Jeans und 50 Euro für eine Bluse. Diese Preise sind vergleichbar mit Preisen, die man auch oft für Markenprodukte zahlt.

Bei der Grünen Mode wird ein Großteil des Geldes in Materialien und in die Bearbeitung investiert., denn für die Herstellung Grüner Mode nach den Nachhaltigkeitsstandards müssen umweltschonende Alternativen gefunden werden. Die Marke "Wunderwerk" arbeitet bei der Herstellung und Färbung von Jeansstoffen beispielsweise mit Ozon, das sich nach der Anwendung in harmlosen Sauerstoff aufspalten lässt. Eine andere Technik heißt "Airbrush" bei dereine naturfarbene Hose mit Farbe besprüht und gewaschen wird, bis sie aussieht wie gebleichter Denim-Stoff. Allerdings haben diese Methoden ihren Preis, die sich selbstverständlich im Kaufpreis niederschlagen.
Die Ökofasern, die bei der grünen Mode verwendet werden, sind größtenteils nachhaltiger Natur: Das heißt zertifizierte Bio-Baumwolle, - Seide und -Wolle, Hanf, Kunstfasern auf Cellulosebasis wie Modal und Edelweiss, Lyocell und Tencel. Dies hat seine Gründe, denn pro Kilo konventioneller Baumwolle werden, allein beim Anbau, sechs Kilo Chemikalien verwendet. Beim Schwitzen lösen sich diese Chemikalien aus den Fasern, sodass die Haut von diesen gesundheitsschädlichen Chemikalien kontaminiert wird. Reißverschlüsse oder Applikationen werden auch nachhaltig produziert: Auf diese Weise bestehen Knöpfe beipsielsweise aus zertifizierten Perlmutt oder aus Steinnuss. Mit der richtigen Bearbeitung sieht Steinnuss nach kurzer Zeit aus wie Plastik.

Auch wenn sich Öko-Designer immer auf der Suche nach umweltschonenden und nachhaltigen Alternativen befinden, so sind manche Ökomaterialien oft nur schwer zu bekommen oder für bestimmte Zwecke keine adäquate Lösung. Dies ist zum Beispiel der Fall bei wasser- und windfesten Klamotten. Dafür hat das deutsche Modelabel "LANIUS" um Claudia Lanius eine Bionic-Beschichtung als Alternative für herkömmliche wasser- und windfeste Texturen entworfen. Ein weiteres Problem stellen die Bestellmengen für manche Öko-Modedesigner dar: Insbesondere für kleine Marken oder für Einsteiger sind die angebotenen Mindestbestellmengen der Lieferanten zu hoch. Deshalb sind für viele Öko-Designer nur zwei Kollektionen im Jahr möglich- zum Winter und zum Sommer- wohingegen die Fast-Fashion-Labels im Jahr sogar zwölf Kollektionen herausbringen. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Designer vor allem zeitlose Mode zu entwerfen, die man problemlos ein paar Jahre tragen kann.

Aussicht

Grüne sowie nachhaltige Mode sind im Trend und stellen ein Gegengewicht zu den Kampagnen und Katastrophen der konventionellen Marken dar. Diese geraten somit immer mehr unter Druck sauber und nachhaltig zu produzieren, da die Verbraucher sich massiv nach einer Veränderung in der Modebranche herbei sehnen. Angestoßen wird die Veränderung hin zur nachhaltigen und grünen Mode, laut Kirsten Brodde, eine Journalistin und Aktivistin von Greenpeace, auch von der Greenpeace Detox-Kampagne. Mithilfe dieser Kampagne sollen bis 2020 Modeunternehmen komplett giftfrei produzieren. Bis dahin werden die Unternehmen von Greenpeace streng kontrolliert und für Versäumnisse öffentlich angeprangert. Doch da Firmen sehr sensibel auf den Käuferwillen ihrer Kunden reagieren, werden diese sich mittelfristig auf nachhaltig produzierte Kleidung einstellen müssen.

Was bei der Debatte um grüne Mode nicht aus den Augen verloren werden darf: Es geht nicht nur um die möglichst grüne und nachhalte Produktionsart und - weise, das heißt um die Qualität, sondern vor allem auch um die Quantität der Einkäufe. Langfristig sollen Konsumenten wieder mehr den Wert der Ware schätzen lernen und diesen nicht nur als Wegwerfartikel wahrnehmen.


Interne Links

Externe Links

lanius-koeln.de
wunderwerk.com
kirstenbrodde.
greenpeac.de
utopia.de
futurefashionguide.com
gruenemode.com
getchanged.net
label-online.de
rankabrand.de
saubere-kleidung.de
fairwear.org
engel-natur.de
naturtextil.de

Schlagworte

Grün, Mode

Letzte Aktualisierung

18.06.2015 13:08

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