Aachener Stiftung Kathy Beys

Bayern: Agenda 21, Infonetzwerk (Archiv)

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Beispiele für nachhaltiges Handeln (Bayerisches Landesamt für Umweltschutz)

Beispiel: Stadt Regensburg, Oberpfalz

Umweltreferat, Dr. Hoffmann (nicht mehr im Web verfügbar):

Ergebnisse aus dem Bereich Energieeinsparung In einem von der Europäischen Union geförderten Vorhaben (APAS) wurde schwerpunktmäßig der Heizenergie-Bereich, der ca. 40% des gesamten Energieverbrauchs in Regensburg ausmacht, in Hinblick auf den Einsatz von Solarenergie und Biomasse untersucht. Dabei wurde ermittelt, dass insbesondere im Bereich Energieeinsparung und Nutzung der Solarenergie ein Handlungsbedarf besteht. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurde ein Konzept zur Verminderung der CO2-Emissionen in Regensburg erarbeitet, dass u.a. in Form des Solarpakets, des Heizspiegels und des Heizpakets realisiert wurde.


Regensburger Solarpaket In Zusammenarbeit von Stadt, Landkreis, Energieversorger (REWAG), Innung für Spengler-, Sanitär- und Heizungstechnik sowie der Sparkasse wurde das Regensburger Solarpaket aufgelegt. Es soll die umweltverträgliche Solarenergie wirksam fördern. Dazu hat die Innung für Spengler-, Sanitär- und Heizungstechnik ein Solaranlagen-Modul ausgearbeitet, das zum Komplettpreis von 8.000 DM inkl. MWSt angeboten wird. Damit wird der Weg zur Nutzung einer qualitativ hochwertigen und preiswerten Solaranlage zur Erwärmung von Brauchwarmwasser und zur Unterstützung der Raumheizung aufgezeigt. Die Aktion wurde 1997 gestartet und zeigte bereits nach einem Jahr Laufzeit ein außerordentlich erfreuliches Ergebnis. Aufgrund dieser Initiative sind in Stadt und Landkreis Regensburg mehr als 200 Solaranlagen von Handwerksunternehmen installiert worden. Das Investitionsvolumen wurde auf 2 - 4 Mio. DM geschätzt. Die Aktion, an der mittlerweile über 40 Betriebe teilnehmen, wurde 1998 fortgesetzt.

Regensburger Heizspiegel Der Heizspiegel wurde auf der Grundlage von 2.000 anonymisierten Abrechnungen erstellt. Mit den ermittelten Werten wurde eine Broschüre erarbeitet, die die Mieter in die Lage versetzt, die Plausibilität ihrer Heizkosten zu überprüfen. Sie können darüber hinaus ihre Heizkostenrechnung kostenlos u.a. von der REWAG überprüfen lassen. Ziel dieser Aktion ist es, die Mieter als wichtige Akteure bei der Energieeinsparung zu gewinnen. Im Rahmen der Aktion Regensburger Heizspiegel besteht auch für die Regensburger Vermieter die Möglichkeit, sich mit einem kostenlosen Kurzgutachten über die Energieeinsparungsmöglichkeiten zu informieren. An der Aktion waren beteiligt: Mietervereinigung Stadt und Landkreis Regensburg im Deutschen Mieterbund e.V., Stadt Regensburg, Energieversorger (REWAG), Mittelbayer. Zeitung, Sparkasse Regensburg, Verbraucherberatung der Bayer. Hausfrauenvereinigung e.V., Haus- und Grundbesitzerverein Regensburg und Umgebung e.V., Kaminkehrer-Innung sowie TVA Ostbayern.

Regensburger Heizpaket Schätzungen gehen davon aus, dass doppelt soviel Heizenergie verbraucht wird, wie nötig. Veraltete Heizanlagen und schlechte Wärmedämmung - insbesondere beim Altbau aus den 50er und 60er Jahren - sind dafür die Ursache. Durch die Modernisierung der Heizungsanlagen kann der tatsächliche Bedarf jährlich bis um 30% reduziert werden. Moderne Gasbrennwertkessel können sogar bis zu 40% Energie einsparen. Mit dieser modernen Brennwerttechnik wird darüber hinaus der CO2-Ausstoß sogar um 50% gegenüber alten, heizölbetriebenen Anlagen gesenkt. Mit der Aktion "Regensburger Heizpaket" wurden die Hausbesitzer in Stadt und Landkreis Regensburg über die Möglichkeit der Modernisierung ihrer Heizanlagen informiert. Der Schritt zu einer neuen energiesparenden Anlage würde durch Fördermöglichkeiten der Stadt, der Aktion Umweltbonus der REWAG und durch eine günstige Finanzierung der Sparkasse erleichtert. Das Investitionsvolumen wurde für das Jahr 1998 auf über 4 Mio. DM geschätzt. An der Aktion waren 35 Handwerksbetriebe sowie 12 Großhändler und Hersteller beteiligt. Das Heizpaket wurde auch 1999 fortgesetzt. Die Akteure des Regensburger Heizpakets waren: Stadt und Landkreis Regensburg, Innung für Spengler-, Sanitär- und Heizungstechnik, Kaminkehrer-Innung, REWAG und Sparkasse.

Städtisches Förderprogramm zur Reduzierung von CO2-Emissionen Die Stadt stattete ein Programm zur Förderung des Einsatzes von umweltfreundlichen Energieträgern und alternativen Energien mit 750.000,- DM/Jahr aus.

Gefördert werden im Stadtgebiet Regensburg Maßnahmen, die mit der Umstellung von Kohlen-, Koks- oder ölbefeuerten Einzel-, Etagen- und Sammelheizungen sowie Elektrospeicher-Heizung anfallen. Bestandteil des Förderprogramms ist auch die Errichtung und Anschaffung von Anlagen zur thermischen Solarnutzung sowie zur photovoltaischen Solarnutzung. Die Stadt Regensburg behält sich vor, weiter in diesem Programm nicht aufgenommene Energiesparmaßnahmen und die Anwendung von ökologisch sinnvollen Techniken auf Antrag zu fördern. Als drittes Projekt aus dem Bereich Energieeinsparung wird z. Z. das Regensburger Wärmedämmpaket ausgearbeitet. Hier sollte auch eine Zusammenarbeit zwischen den Handwerkern und verschiedenen anderen Akteuren praktiziert werden.

Bezug zur Nachhaltigkeit:

ökologisch:Schonung nichtregenerativer Energieressourcen, Verbesserung der Umweltqualität
ökonomisch: Förderung des Handwerks
sozial:Bewusstseinsänderung



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Letzte Aktualisierung

30.10.2012 12:11

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