Aachener Stiftung Kathy Beys

Weltklimakonferenz über Veränderungen in der Atmospähre in Toronto, 1988

Auf der 1. Weltklimakonferenz über Veränderungen der Atmosphäre (kurz: Weltklimakonferenz) in Toronto vom 27.-30.6.1988 diskutierten rund 300 Natur- und Wirtschaftswissenschaftler, Sozialpolitiker und Umweltschützer aus 48 Staaten über die Ursache und Bekämpfung der rapiden Erwärmung der Erde. Im Schlusskommuniqué der Klimakonferenz von Toronto wurde eindringlich darauf hingewiesen, dass die Gefahren für die Erdatmosphäre bereits so gravierend seien, dass sofortiges Handeln unerlässlich sei. (Quelle: Proceedings of the World Conference on the Changing Atmosphere: Implications for Global Security. WMO, Nr. 710, 1989)

Um alle Informationen über Klimaveränderungen zu erfassen und zu bündeln, insbesondere eine globale Erwärmung des Weltklimas durch menschliches Handeln zu erfassen, riefen die WMO und das UN-Umweltprogramm UNEP 1988 die regierungsübergreifende Arbeitsgruppe über Klimaveränderungen (IPCC) (Intergovernmental Panel on Climate Change) ins Leben. Das IPCC legte im August 1990 seinen ersten Bericht mit einer Abschätzung vor, der einen sicheren Anstieg der Treibhausgase als Folge menschlicher Aktivitäten voraussagte. Insbesondere dieser Bericht diente der Vorbereitung, Formulierung und letztlich auch Entscheidungsfindung über die UN-Klimaschutz-Rahmenkonvention in Rio 1992.

Einen Auszug aus dem Schlusskommuniqué der Klimakonferenz:

"Die Menschheit führt ungewollt ein weltweites Experiment durch, das in seinen schlimmsten Konsequenzen nur von einem globalen Atomkrieg übertroffen werden könnte. Die Erdatmosphäre wird in beispielloser Geschwindigkeit von Schadstoffen verändert, die durch menschliche Aktivitäten, durch den ineffizienten und verschwenderischen Einsatz fossiler Energien und durch die Folgen eines raschen Bevölkerungswachstums in vielen Regionen entstehen. Diese Veränderungen stellen eine schwerwiegende Bedrohung der internationalen Sicherheit dar und zeitigen schon heute in vielenTeilen der Welt negative Folgen (...) Die globale Erwärmung und der Anstieg des Meeresspiegels, die sich immer deutlicher als Konsequenzen einer unveränderten Zunahme der atmosphärischen Konzentration von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen abzeichnen, werden weitreichende Auswirkungen haben. Zudem wird die Zerstörung der Ozonschicht zu vestärkten Schäden durch UV-Strahlen führen. Die zuverlässigsten Prognosen rechnen damit, dass dies bei jetzigen und zukünftigen Generationen zu möglicherweise schwerwiegenden wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen führen wird; dadurch werden sich die internationalen Spannungen verschärfen und die Gefahr inner- und zwischenstaatlicher Auseinandersetzungen wird steigen. Sofortiges Handeln ist daher unerlässlich."

Textzitat aus: Global Warming. Der Greenpeace-Report, Piper. München 1990/91, hier S. 478/479


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Green Party of Canada: Roundtable marking 20th anniversary of first international climate conference releases statement, 30.06.2008

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Letzte Aktualisierung

18.11.2015 10:31

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