Aachener Stiftung Kathy Beys

UN Sonderorganisationen, Programme und Fonds

Bei den Vereinten Nationen gibt es eine Reihe von autonom agierenden Sonderorganisationen, Programmen und Fonds, die mit den Hauptorganen der Vereinten Nationen durch spezielle Vereinbarungen verbunden sind und Leitprinzipien verschiedener Nachhaltigkeitsdimensionen verfolgen.

SonderorganisationGründungsdatumHauptsitzZielsetzungen
Weltorganisation für Meteorologie (WMO)1950Genf (Schweiz)Die WMO untersucht den Zustand und das Verhalten der Erdatmosphäre, ihre Interaktion mit den Ozeanen und die damit verbundenen klimatischen Änderungen. Dabei unterstützt WMO u.a. bei weltweiten Einrichtungen von Wetterstationen.
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO)1945Rom (Italien)Die FAO kümmert sich um eine Verbesserung der Produktion und der Verteilung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Nahrungsmitteln weltweit. Die Sicherstellung der Ernährung steht dabei im Vordergrund.
Internationale Arbeitsorganisation (ILO)1946Genf (Schweiz)ILO beschäftigt sich mit Themen zum Arbeitsschutz wie z.B. Standards für den Mutterschutz, Schutz von temporären Angestellten, Altersgrenzen für bestimmte Arbeiten.
Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO)1957Wien (Österreich)Als autonome wissenschaftlich-technische VN-Organisation soll sie die friedliche Nutzung von Kernenergie, die Anwendung radioaktiver Stoffe und in dieser Hinsicht die internationale staatliche Zusammenarbeit fördern.
Internationaler Währungsfonds (IWF)1944Washington, DC (USA)Zu den Aufgaben des IWF gehören u.a. die Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik, die Ausweitung des Welthandels, die Stabilisierung von Wechselkursen sowie die Überwachung der Geldpolitik.
Weltgesundheitsorganisation (WHO)1948Genf (Schweiz)Die WHO versucht weltweit das Gesundheitsniveau der Menschen zu verbessern. Dabei steht die Bekämpfung von Erkrankungen, insbesondere Infektionskrankheiten, im Vordergrund.
Weltbankgruppe (World Bank Group)1945Washington, DC (USA)Die Weltbankgruppe ist unterteilt in fünf Organisationen mit je eigener Rechtspersönlichkeit (z.B. Internationale Entwicklungsorganisation, IDA). Als wesentliche gemeinsame Aufgabe der fünf Weltbank Organisationen gilt die wirtschaftliche Entwicklung von weniger entwickelten Mitgliedstaaten durch finanzielle Hilfen und/oder Beratung zur Umsetzung internationaler Entwicklungsziele.
Weltpostverein (UPU)1874Bern (Schweiz)UPU regelt die internationale Zusammenarbeit der Postbehörden und die Rahmenbedingungen des grenzüberschreitenden Postverkehrs. Die Sicherstellung weltweiter Zustellung von Briefen und Paketen ist dabei Kernaufgabe.
Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO)1944Montreal (Kanada)Die ICAO erarbeitet internationale Verkehrsrechte, definiert und ermittelt Grenzwerte für Fluglärmemissionen und legt verbindliche Standards für die Luftfahrt für die Mitgliedsländer fest.
Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO)1958London (Vereintes Königreich)IMO arbeitet daran, die Meeresverschmutzung durch Schiffe zu verringern und möglichst ganz zu verhindern. Außerdem soll die Schiffssicherheit sowie die Sicherheit der Seefahrt insgesamt verbessert werden.
Internationale Fernmeldeunion (ITU)1865Genf (Schweiz)Zu den Aufgaben des ITU gehören u.a. die internationale Zuweisung und Registrierung von Sende- und Empfangsfrequenzen und Rufzeichenblöcken, Ausarbeitungen internationaler Regelungen für die Nutzung von Frequenzen sowie die Koordinierung der Entwicklung von Fernmeldeanlagen.
Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO)1945Paris (Frankreich)UNESCO setzt sich für eine Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur sowie Kommunikation und Information ein.
Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO)1985Wien (Österreich)Hauptziel der UNIDO ist es, die industrielle Entwicklung in Entwicklungsländern und Reformstaaten zu fördern. Im Mittelpunkt stehen dabei u.a. Investitions- und Technologietransfer, Entwicklung der Privatwirtschaft und Agro-Industrien.
Welttourismusorganisation (UNWTO)1976Madrid (Spanien)UNWTO verfolgt das Ziel der Entwicklung eines nachhaltigen und universell zugänglichen Tourismus. Dieser soll zur ökonomischen Entwicklung, internationaler Verständigung, Frieden, Wohlstand und Einhaltung der Menschenrechte beitragen.
Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO)1967Genf (Schweiz)Kernziel der WIPO ist die weltweite Förderung der Rechte an immateriellen Gütern.
Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD)1977Rom (Italien)IFAD arbeitet an der Mobilisierung von Ressourcen zur Unterstützung von Kleinbauern und landlosen Landarbeitern zur Steigerung der Nahrungsmittel-Produktion, zur Verbesserung der Ernährungslage und zur Erhöhung deren Einkommen.


Programm/FondsGründungsdatumHauptsitzZielsetzungen
Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD)1964Genf (Schweiz)UNCTAD fördert Handelsbeziehungen zwischen Ländern mit einem unterschiedlichen Entwicklungsstand. Die wirtschaftliche Verständigung zwischen Nord-Süd soll verbessert werden.
Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP)1965New York City (USA)UNDP gilt als zentrale Koordinierungsorganisation der UN-Entwicklungsfonds und –programme und engagiert sich hauptsächlich in folgenden fünf Bereichen : Armutsreduktion, demokratische Regierungsführung, Konflikt- prävention/Wiederaufbau, AIDS/HIV und Umweltschutz/Energie.
Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR)1951Genf (Schweiz)UNHCR beschäftigt sich neben dem rechtlichen Schutz von Flüchtlingen und Vertriebenen zunehmend auch mit emtsprechender humanitärer Hilfe.
Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen (UNIFEM)1976New York City (USA)UNIFEM setzt sich für die Gleichberechtigung der Frauen ein. Dabei werden Frauenprojekte und Frauenorganisationen finanziell und technisch durch Beratung unterstützt.
Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP)1961Rom (Italien)Hauptaufgabe des WFP ist die weltweite Bekämpfung des Hungers. WFP organisierte Entwicklungsprojekte für Menschen in Nahrungsmittelnot nach Naturkatastrophen, Dürren oder gewalttätigen Konflikten. Auch Menschen, die in Gebieten mit dauerhaft schlechter Ernährungslage leben, werden unterstützt.
Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP)1972Nairobi (Kenia)UNEP setzt sich für weltweiten Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung ein. Das Programm analysiert globale, nationale und regionale Umweltdaten u.a. zur Erfassung von klimatischen Veränderungen, Wüstenbildung und Artensterben. Einen Artikel zur näheren Beschreibung des UNEP finden Sie bei uns hier im Lexikon.
Freiwilligenprogramm der Vereinten Nationen (UNV)1970Bonn (Deutschland)Hauptaufgabe des UNV ist die Rekrutierung und Vermittlung berufserfahrener Expertinnen und Experten aus Entwicklungs- und Industrieländern als Freiwillige für Einsätze in der Entwicklungszusammenarbeit.
Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA)1949Seit 1996: Gaza (Palästinensische Autonomiebehörde)Das Hilfsprogramm betreut hauptsächlich palästinensische Flüchtlinge und arbeitet dabei in den Bereichen: medizinische Versorgung, humanitäre Maßnahmen, Erziehung/Ausbildung, Infrastruktur.
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF)1946New York City (USA)UNICEF arbeitet vornehmlich in Entwicklungsländern und unterstützt Kinder und Mütter in den Bereichen wie Gesundheit, Familienplanung, Hygiene und Bildung. Darüber hinaus leistet das Hilfswerk humanitäre Hilfe in Notsituationen und betreibt auf politischer Ebene Lobbying gegen den Einsatz von Kindersoldaten.
Kapitalentwicklungsfonds der Vereinten Nationen (UNCDF)1966New York City (USA)UNDCF kümmert sich um kleinere, gezielte Kapitalinvestitionen in Projekte zur Minderung der Armut in den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Dabei werden so genannte Mikrofinanzierungen für Infrastrukturmaßnahmen, Frauen- und Kinderprojekte, sowie die Förderung kleiner industrieller und landwirtschaftlicher Anlagen geplant.
Programm für menschliche Siedlungen (UN-Habitat)1978Nairobi (Kenia)UN-Habitat arbeitet in den Bereichen Stadtentwicklung, Siedlungswesen und Wohnungsversorgung in Entwicklungs- und Transformationsländern. Hauptziel dabei ist, eine nachhaltige städtische Entwicklung zu fördern.
Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA)1979New York City (USA)UNFPA beschäftigt sich mit der Bevölkerungsentwicklung insbesondere in den Entwicklungsländern. Der UNFPA unterstützt Programme, die Frauen, Männern und jungen Menschen bei der Familienplanung helfen und ungewollte Schwangerschaften verhindern. UNFPA setzt sich u.a. für eine qualifizierte Betreuung von Schwangerschaften und Geburten ein und hilft, durch Aufklärungsarbeit die Verbreitung von HIV/AIDS einzudämmen. Einen Artikel zu Szenarien des weltweiten Bevölkerungswachstum finden Sie bei uns hier im Lexikon.



Interne Links
Externe Links
Vereinte Nationen
Enwicklungsprgramm der Vereinten Nationen (UNDP)

Schlagworte

Armut, Entwicklungszusammenarbeit, Ernährung, Gender, Millenniumsziele, UNECE, Vereinte Nationen, Weltbevölkerung

Letzte Aktualisierung

14.10.2015 11:31

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