Aachener Stiftung Kathy Beys

Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus

Einleitung

Mit der Umwelt-Enzyklika möchte Papst Franziskus jeden zu einem Dialog aufrufen, um die Zukunft des Planeten neu und nachhaltig zu gestalten. Dieser Aufruf befindet sich zu Beginn der Umwelt-Enzyklika, da er mit Blick auf die Schöpfungsgeschichte der Meinung ist, dass momentan zu viel schief läuft. Mit der Umwelt-Enzyklika verfolgt er also das Ziel die Menschen zu einem Umdenken im Sinne der Nachhaltigkeit zu bewegen, der sogenannten "ökologischen Umkehr".

Konkrete Handlungsvorschläge

Papst Franziskus macht zwischendurch auch konkrete Handlungsvorschläge, um einen aktiveren nachhaltigen Lebensstil zu erreichen.
  • In den Städten sollten Menschen mehr Carsharing betreiben.
  • Um auf die Unternehmenspolitik mancher Firmen einzuwirken, die nicht nachhaltig produzieren und arbeiten, ruft er auf bestimmte Produkte dieser Firmen zu boykottieren.
  • Außerdem listet er noch alltägliche Tipps für den Alltag auf, die jeder einfach befolgen kann: Energie sparen, Wasser sparen, Bäume pflanzen
Entgegen einiger konservativer Katholiken in den USA , vertritt Papst Franziskus die Meinung, dass der größte Teil der globalen Erwärmung der letzten Jahrzehnte auf die starke Konzentration von Treibhausgase zurückzuführen ist. Diese Treibhausgase wurden, auch nach seiner Meinung, vor allem durch menschliches Handeln ausgestoßen.

Die Umwelt-Enzyklika in Verbindung mit Wissenschaft

Der Leiter des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, unterstützt das Vorhaben von Papst Franziskus und stellte die Enzyklika in Rom vor. Mit der Umwelt-Enzyklika schafft Papst Franziskus die Brücke zwischen Glaube und Vernunft, Moral und Wissenschaft.

Auch beim Thema Klimawandel ist Papst Franziskus der Meinung, dass es nicht die armen Menschen aus den Entwicklungsländer sind, die das Klima verändern. Als Ursache für den Konsumanstieg sind vielmehr die Reichen schuld, schreibt Papst Franziskus. In diesem Zusammenhang spricht er von einer "ökologischen Schuld": Das heißt, die Ärmsten bekommen die Folgen des Klimawandels zu spüren mit den bekannten Folgen wie Dürre, Flucht und Hunger.
Pater Bernd Hagenkord vom Radio Vatikan unterstützt den Umwelt-Ansatz von Papst Franziskus. Dennoch betont er, dass es Papst Franziskus in der Umwelt-Enzyklika letztendlich um Armut und Gerechtigkeit geht. Dabei verwendet Pater Bernd Hagenkord den Begriff "Sozialenzyklika", der seiner Meinung nach auch passen würde.Doch die Verbindung aus sozialem und umweltlichen Anliegen ist auch nach Meinung von Pater Bernd Hagenkord unabdingbar.

Auswirkungen und Reaktionen

Damit beschert die Umwelt-Enzyklika, als eines der wichtigsten Lehrschreiben der katholischen Kirche, für die Debatte um Klimawandel und Umweltschutz eine neue Facette. Doch innerhalb des Vatikans ist das Schreiben von Papst Franziskus eher umstritten. Auch kritisierten konservative Kreise in den USA vorab den Papst für eine politische Stellungnahme.
In Deutschland ist die Umwelt-Enzyklika meist positiv aufgenommen worden. Der Sozialphilosoph Michael Reder der Hochschule für Philosophie München ist der Ansicht, dass die Enzyklika eine neue Richtung in der Kirchengeschichte einschlägt. Denn die katholische Kirche habe das Thema Klimawandel bisher kaum beachtet und auch selber an der Umweltzerstörung mitgewirkt.
Die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks nimmt zu der Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus ebenfalls positiv Stellung: "Die klare Sprache dieser Enzyklika und die Tiefe der Gedanken bieten Anstöße, die weit über die katholische Welt hinaus Wirkung entfalten werden".

Interne Links

Externe Links

tagesschau.de
spiegel.de
"Wer ist Pater Bernd Hagenkord" - radiovatikan.de
Hans Joachim Schellnhuber- pik-potsdam.de
Michael Reder- br.de

Schlagworte

Umwelt, Umwelt-Enzykla

Letzte Aktualisierung

18.08.2015 12:39

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