Aachener Stiftung Kathy Beys

Wasser-Fussabdruck

Die direkte und indirekte Wassernutzung

Im Alltag nutzt der Mensch auf direkte und indirekte Weise große Mengen an Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen und weitaus mehr noch zur Herstellung von Gütern wie Nahrung, Papier, Kleidung, etc.. Der "Wasser-Fussabdruck" (Water-Footprint) ist also ein Indikator für diesen direkten und den indirekten Wasserverbrauch eines Konsumenten oder eines Produzenten. Insofern versteht man unter dem Wasser-Fussabdruck die Wassermenge, die insgesamt von den Einwohnern eines Landes beansprucht wird. Der direkte Wasser-Fussabdruck beschreibt die Nutzung der heimischen Wasservorkommen (Kochen und Trinken, Putzen und Waschen, Abwässer). In Deutschland werden dafür 60 Mrd. m³ Wasser pro Jahr verwendet. Der indirekte Wasser-Fussabdruck kann intern und extern verlaufen: Intern für die Produktion von Waren, die in Deutschland genutzt werden und extern für den Wasserverbrauch in anderen Ländern für Produkte, die in Deutschland genutzt werden.

Durch den Export von Gütern wird virtuelles Wasser in andere Länder exportiert. Unter virtuellem Wasser versteht man das bei der Herstellung und dem Transport von Industriegütern und Lebensmitteln verbrauchte, verdunstete oder verschmutzte Wasser.
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Der britische Wissenschaftler John Anthony Allen vom Londoner King’s College prägte diesen Begriff in den 1990er-Jahren. Zu Beginn dieses Jahrhunderts entwickelte der Forscher Arjen Hoekstra diese Studien für das Institute for Water Education der UNESCO in den Niederlanden weiter: Sein Begriff des "Wasser-Fussabdrucks" beschreibt die virtuellen Wassermengen bei der Produktion von Nahrungsmitteln und Verbrauchsgütern, die ein Produkt hinterlässt, ein Konsument oder auch eine ganze Nation. Somit fungiert er als Indikator für Nachhaltigkeit, ebenso wie der ökologische Fussabdruck.

Für die Produktion der Exportgüter werden in Deutschland 32 Mrd. m³ heimische Wasservorkommen genutzt, teilweise wird aber auch importiertes virtuelles Wasser (39 Mrd. m³) über die Güter wieder exportiert. Zu den importierten Gütern mit dem höchsten Wasser-Fussabdruck zählen, in abnehmender Reihenfolge, Kaffee, Kakao, Ölsaat, Baumwolle, Schweinefleisch, Sojabohnen, Rindfleisch, Milch, Nüsse und Sonnenblumen. Dabei entsteht der größte Wasser-Fussabdruck Deutschlands in Brasilien, der Elfenbeinküste, in Frankreich, den Niederlanden, den USA, in Indonesien, Ghana, Indien, der Türkei und Dänemark, ebenfalls in abnehmender Reihenfolge. Das exportierte virtuelle Wasser wird dadurch Teil des Wasser-Fussßabdrucks der jeweiligen Länder.

Um eine bessere Vergleichbarkeit zu bieten, kann man den Wasser-Fussabdruck auf die Zahl der Einwohner eines Landes umrechnen, um somit den durchschnittlichen persönlichen Wasser-Fussabdruck im jeweiligen Land zu erhalten. Während der weltweite Durchschnittswert bei 1.240 m³ pro Kopf und Jahr liegt, beträgt der Wasser-Fussabdruck in Deutschland 1.545 m³ pro Kopf und Jahr. Pro Tag sind das, nach Berechnungen der Vereinigung Deutscher Gewässerschutz e.V. 4.230 Liter. Die Summe aller nationalen Wasser-Fussabdrücke, also der globale Wasser-Fussabdruck beträgt demzufolge 7.450 Mrd. m³ pro Jahr. Den höchsten Anteil an dem weltweiten Wasserfussabdruck mit 86% haben Nahrungsmittel und andere landwirtschaftliche Produkte. (Quelle:Vereinigung Deutscher Gewässerschutz e.V. [/p]

Virtuelles Wasser

Wie bereits oben beschrieben, geht das Konzept des virtuellen Wassers geht auf den britischen Wissenschaftler John Anthony Allan zurück, der es in den 1990ern als Hilfsmittel entwickelte, um neue Lösungen für die Wasserknappheit und dadurch drohende Konflikte im Mittleren Osten zu finden. 2008 wurde dieser für sein Konzept für Handel und Politik mit dem Stockholmer Wasserpreis ausgezeichnet. Dabei unterteilt er das virtuelle Wasser in drei Komponenten: in grünes, blaues und graues Wasser.
  • Grünes virtuelles Wasser gibt die Menge an Regenwasser an, die im Boden gespeichert ist und im Laufe des Wachstumsprozesses von Pflanzen aufgenommen wird.
  • Blaues virtuelles Wasser bezeichnet die Menge an Grundwasser oder Wasser aus Flüssen und Seen, die bei industriellen Produkten und im häuslichen Gebrauch verwendet wird, aber nicht mehr zurück geleitet werden kann. Als blaues virtuelles Wasser werden in der Landwirtschaft jedoch auch die Wassermengen bezeichnet, die zur Bewässerung auf die Felder ausgebracht und dort entweder von den Pflanzen aufgenommen werden oder verdunsten. Aber auch das Wasser, das aus den Bewässerungskanälen oder künstlichen Wasserspeichern verdunstet, ohne auf den Feldern anzukommen, zählt zum blauen Wasser.
  • Unter grauem virtuellem Wasser ist die Wassermenge zu verstehen, die während des Herstellungsprozesses eines Produktes direkt verschmutzt wird und daher nicht mehr nutzbar ist, oder die im Prinzip dazu nötig wäre, um verschmutztes Wasser so weit zu verdünnen, dass allgemein gültige Standardwerte für die Wasserqualität wieder eingehalten würden.
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Der externe Wasser-Fußabdruck Deutschlands

Um die Auswirkungen des Exports von virtuellem Wasser genauer bestimmen zu können, muss man zunächst die regionalen klimatischen Bedingungen und Produktionstechnologien in dem jeweiligen Erzeugerland analysieren, vor allem unter dem Aspekt der sich immer weiter ausbreitenden Bewässerungslandwirtschaft. Als Beispiel werden die Auswirkungen der Produktion von Baumwoll- und Reisanbau in unterschiedlichen Ländern der Welt betrachtet, die im Folgenden noch näher erläutert werden. In den Erzeugerstaaten werden unter verschiedenen klimatischen, demographisch und ökonomischen Bedingungen unterschiedliche Produktionsstandards angewandt. Beispielhaft werden fünf Länder vorgestellt, in denen der Export von virtuellem Wasser - zumindest in einzelnen Regionen - negative Auswirkungen auf die natürlichen Ökosysteme sowie soziale und wirtschaftliche Bereiche hat:

  • Brasilien:Brasilien zählt zu den Ländern, die eigentlich einen großen Wasservorrat besitzen. Dennoch hat diese Land enorme Probleme mit seinen Wasserressourcen, vor allem aufgrund von Wasserverschmutzung und deren Folgen
  • Indien:In Indien ist besonders der Agrarsektor vom Baumwollanbau geprägt, der in den nördlichen Bundesstaaten mit künstlicher Bewässerung schwere Folgen für die Flusseinzugsgebiete und die Umwelt hat. Die erheblichen Schwächen in der Wasserbewirtschaftung führen auch zu weit reichenden sozialen und ökonomischen Problemen für die stark wachsende Bevölkerung des Landes.
  • Kenia: Eine ähnliche Situation findet man in Kenia vor, d.h. ein ähnlich hohes Bevölkerungswachstum und sich intensivierende Landwirtschaft bei schwachen oder nicht existierenden institutionellen Strukturen für eine nachhaltige Wasserwirtschaft. Ein weiteres Problem stellt die starke Entwaldung dar, wovon besonders der Mau Wald als Quellgebiet des Mara-Flusses und die sich entlang des Flusses ausbreitende Bewässerungslandwirtschaft betroffen sind. Außerdem stellen sie eine Gefahr für die jährliche Huftierwanderung in der Serengeti und der Masai Mara dar.
  • Spanien und Türkei: In Spanien fand in den vergangenen Jahre eine Trendwende in Richtung effizienterer Bewässerungsstrategien statt. In der Türkei werden jedoch immer noch über 90 Prozent der bewässerten Flächen geflutet. Sowohl Spanien als auch die Türkei haben wichtige Handelsverbindungen zum europäischen Markt, mit Deutschland als einem der wichtigsten Handelspartner. Besonders gravierende Schäden entstehen in beiden Ländern durch die illegale Wasserentnahme, die von staatlichen Behörden bisher nur unzureichend geahndet und weder sanktioniert noch bestraft wird. Dennoch sind sie sich hinsichtlich der Anbaubedingungen weitestgehend ähnlich.
Wie man beispielhaft sehen konnte, befinden sich die meisten Anbaugebiete außerhalb von (Mittel-)Europa. Dies hat mit den klimatischen Bedingungen und den Bodeneigenschaften des jeweiligen Landes zu tun, in dem jeweils nur bestimmte Feldfrüchte angebaut werden können. Während in Europa aufgrund der Klimabedingungen nur Jahresernten möglich sind, gelingen in tropischen oder subtropischen Gebieten sogar ganzjährige Anbauzyklen. In diesen Gebieten ist jedoch die Verfügbarkeit von und der gesicherte Zugang zu Wasser beschränkt, weshalb immer häufiger künstlich bewässert wird. Die künstliche Bewässerung geht zu Lasten des natürlichen Wasserhaushaltes und der Natur, und erhöht die Konkurrenz mit anderen Wassernutzern.

Der Wasser-Fussabdruck der Menschheit

In einer neuen Studie haben die Wissenschaftler Hoekstra und Mekonnen der Universität Twente den Wasser-Fussabdruck der Menschheit in einer hohen räumlichen Auflösung berechnet. Dabei schätzen sie den Wasser-Fussabdruck jeder Nation und jedes wirtschaftlichen Sektors ab. Auf diese Weise zeigt die Studie, in welchem Ausmaß verschiedene Produkte und einzelne Nationen zum Wasserverbrauch und zur Wasserverschmutzung auf der Welt beitragen. Diese Ergebnisse könnten der Regierung helfen, um ihre politischen Handlungen in Bezug auf Warenproduktion und Konsum so auszurichten, dass sie effektiver der verstärkten Verknappung der Wasserressourcen auf unserem Planeten entgegenwirken.

Eine weitere neue wissenschaftliche Studie analysiert monatlich den globalen Wasserverbrauch in 405 Flußeinzugsgebieten. Dafür wurde ein Vergleich des monatlichen blauen Wasser-Fußabdrucks mit der Verfügbarkeit von blauem Wasser in allen großen Flussgebietseinheiten der Welt durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, dass 2,7 Milliarden Menschen mindestens einen Monat im Jahr an Wassermangel leiden.

Das Verhältnis zwischen Konsum und Wasserverbrauch

Professor Arjen Y. Hoekstra, der das "Wasser-Fussabdruck-Konzept" entwickelt hat, sagt zum Wasserverbrauch folgendes:"Das Interesse am Wasser-Fußabdruck resultiert aus der Erkenntnis, dass die Belastung der Süßwasser-Systeme durch den Menschen letztlich mit dem Konsum des Menschen zusammenhängt und Probleme wie Wasserknappheit und Verschmutzung durch die Berücksichtigung von Produktions- und Lieferketten als Ganzes besser verstanden und gelöst werden können". Er fügt außerdem hinzu: "Wasserprobleme sind oft eng mit der Struktur der globalen Weltwirtschaft verbunden. Viele Länder haben ihren Wasser-Fußabdruck weitgehend durch den Import wasserintensiver Güter aus anderen Ländern externalisiert. Dies übt Druck auf die Wasserressourcen der exportierenden Regionen aus, in denen allzu oft Mechanismen für kluges Wassermanagement fehlen. Nicht nur Regierungen, auch Verbraucher, Unternehmen und Zivilgesellschaften können eine Rolle zur Erreichung eines besseren Managements der Wasserressourcen spielen."

Kritische Produkte
Kritische Produkte sind solche Produkte, denen einerseits als Handelsgut eine große Bedeutung zukommt und deren Anbau andererseits große Mengen an Wasser verschlingt. Dazu zählen beispielsweise Baumwolle und Reis, da die beiden Produkte zu den 15 Produkten gehören, durch deren Import Deutschland den größten externen Wasser-Fußabdruck hinterlässt. Nach Kaffee, Kakao und diversen Ölsaatprodukten sind Baumwolle erst Platz vier ein. Betrachtet man jedoch nur die ökologischen Folgen des virtuellen Wasserhandels und nicht nur die reine Wassermenge geht, erkennt man schnell,dass diese Auswahl berechtigt ist. Denn es geht vor allem darum, in welcher Region und zu welcher Jahreszeit das Wasser für den Anbau entnommen wird und dabei zählen Reis sowie Baumwolle zu den wasserintensivsten Kulturpflanzen. Dabei ist ihr Anbau mit unterschiedlichen ökologischen Problemen verbunden.

Baumwolle
Deutschland hinterlässt pro Jahr einen Fussabdruck in Höhe von 5,46 km3, der durch den Import von Rohbaumwolle und Baumwollprodukten entsteht. Dies sind insgesamt bereits neun Prozent seines externen landwirtschaftlichen Wasser-Fussabdrucks. Die betroffenen Länder, in denen Deutschland durch den Import von Baumwolle den größten Wasser- Fuassbruck hinterlässt sind Indien, Türkei, Pakistan, Usbekistan, Bangladesch und China.

Baumwolle gehört zu den wasserintensivsten Kulturpflanzen. Dafür sind im weltweiten Durchschnitt 11.000 Liter Wasser nötig, um ein Kilogrammn Baumwollstoff zu erhalten. Davon werden jedoch nur 45 Prozent dieser Wassermenge tatsächlich von den Pflanzen aufgenommen. Ganze 41 Prozent zählen zu den durch die Verdunstung bedingten Verlusten des Bewässerungswassers aus Kanälen oder von den Feldern. Die Anzahl an grauem Wasser beträgt durchschnittlich 1.540 Liter. Diese Anzahl wird dazu benötigt, um das Abwasser zu verdünnen, das durch Pestizide, Düngemittel oder die für die weitere Baumwollverarbeitung notwendigen Chemikalien verschmutzt wurde.
Für den Anbau von Baumwolle werden weltweit jedes Jahr etwa 256 km3 Wasser verbraucht, die sich auf 42 Prozent blaues Wasser, 39 Prozent grünes, und 19 Prozent graues Wasser verteilen. Von diesen 256 km3 werden 44 Prozent dafür verwendet, um für den Export bestimmte Baumwolle anzubauen.

Wie bereits oben beschrieben, decken die EU-Länder ihren Baumwollbedarf überwiegen (84%) außerhalb Europas ab, besonders in Indien. Insgesamt verbraucht der Baumwollanbau bereits 3,5 Prozent der Wassermengen, die weltweit für den Anbau von ackerbaulichen Produkten eingesetzt werden. China, die USA, Indien, Pakistan und Usbekistan liefern zusammen bereits 70 Prozent der weltweiten Baumwollproduktion.

Reis
Durch den Import von Reis werden in Deutschland bei dem externen landwirtschaftlichen Wasser-Fussabdruck zwar nur ein Prozent erzeugt, jedoch entspricht dies einer Einfuhr von immerhin 532 Millionen m3 Wasser. Dies hat verheerende Folgen für die betroffenen Länder, da diese meist selbst nur über sehr kleine Wasserressourcen verfügen und so durch den Anbau ihren Natur- und Wasserhaushalt belasten. Im Indusbecken beispielsweise werden jedes Jahr bis zu 70 Millionen m3 Wasser für den Reisanbau verbraucht. Weltweit sind es mehr als ein Fünftel der Wassermengen, die insgesamt für den Anbau von ackerbaulichen Produkten eingesetzt werden. Insgesamt ist etwa die Hälfte der Weltbevölkerung auf den Anbau von Reis zur Sicherung der Ernährung und/oder als wichtige Einkommensquelle angewiesen. Mehr als 90 Prozent der jährlich produzierten Reismengen werden in Asien angebaut, und auch dort konsumiert. Traditionelle Anbaumethoden benötigen zwischen 3.000 und 5.000 Liter, um ein Kilogramm Reis zu ernten. Weltweit werden auf rund 154 Millionen Hektar Reis angebaut. Die wichtigsten Exportländer sind dabei weltweit Thailand, Vietnam, China, USA, Pakistan und Indien.

Fakten und Zahlen rund um den Wasserverbrauch

Im Folgenden werden einige Fakten und Zahlen rund um den Wasserverbrauch aufgelistet, um dem Verbraucher die tatsächlichen Quellen des Wasserverbrauchs zu vergegenwärtigen:
  • Die Produktion von 1 kg Rindfleisch erfordert 15.000 Liter Wasser (93% grüner, 4% blauer, 3% grauer Wasser-Fußabdruck), wobei es allerdings große Abweichungen von diesem globalen Mittelwert gibt. Der genaue Wasser-Fußabdruck des Rindfleisches hängt von Faktoren wie der Art des Produktionssystems, sowie der Zusammensetzung und der Herkunft des Rinderfutters ab.
  • Der Wasser-Fußabdruck eines 150 g Soja-Burgers, der in den Niederlanden produziert wurde, beträgt etwa 160 Liter. Ein Rindfleisch-Burger verbraucht in den Niederlanden etwa 1000 Liter.
  • Der Wasser-Fußabdruck des jährlichen pro Kopf Konsums beträgt in China etwa 1070 Kubikmeter. Über 10% des chinesischen Wasser-Fußabdrucks entsteht außerhalb Chinas.
  • Deutschlands Wasser-Fußabdruck von jährlich 1430 Kubikmeter pro Einwohner entsteht zu etwa 69% außerhalb der Landesgrenzen.
  • Der Wasser-Fußabdruck jedes einzelnen US-Bürgers liegt bei jährlich 2840 Kubikmetern. Über 20% dieses Wasser-Fußabdruckes ist extern. Der größte externe Wasser-Fußabdruck des US-Konsums liegt im Einzugsgebiet des Yangtze Flußbeckens in China.
  • Der globale Wasser-Fußabdruck im Zeitraum 1996 bis 2005 lag bei jährlich 9087 Gm3 (74% grün, 11% blau, 15% grau). Die landwirtschaftliche Produktion trug mit 92% zu diesem gesamten Fußabdruck bei.
  • Wasserknappheit betrifft über 2,7 Millarden Menschen für mindestens einem Monat jedes Jahr.
Empfehlungen für Verbraucher
Die Verbraucher haben ebenfalls, wenn auch derzeit in weit geringerem Maße als Regierungen und Unternehmen, die Möglichkeit, den virtuellen Wasserverbrauch zu verringern bzw. die Auswirkungen ihres (Wasser)Konsums auf die Umwelt so niedrig wie möglich zu halten.

Konsumenten können:
  • Vornehmlich regionales und saisonales Gemüse und Obst einkaufen, da vor allem die aus dem Mittelmeerraum, Nordafrika, Israel und der Türkei importierten Produkte derzeit nur in den wenigsten Fällen den Anforderungen an eine effiziente Bewässerung genügen oder einen sorgsamen Umgang mit der knappen Ressource Wasser garantieren können;
  • Den Fleischkonsum reduzieren. Dies empfiehlt zumindest auch Anthony Allan, der britische „Erfinder“ des Konzepts des virtuellen Wassers
  • Bei Unternehmen nachfragen, ob sie eine Analyse des Wasser-Fussabdruckes der von ihnen produzierten oder verkauften Produkte vorgenommen und entsprechende Maßnahmen ergriffen haben, dessen Wirkungen zu reduzieren
  • Die Bundesregierung und das Parlament (etwa über ihren Bundestagsabgeordneten) auffordern, speziell auf europäischer Ebene, aber auch in der Entwicklungszusammenarbeit, in noch stärkerem Maße auf eine nachhaltigere Wasserbewirtschaftung hinzuarbeiten.
Da es derzeit aber keine akzeptierten und etablierten Standards in Bezug auf den Wasser-Fußabdruck von Produkten und deren Wirkungen gibt, wird es auch in naher Zukunft für Verbraucher schwierig sein, neben einer Verringerung des virtuellen Wasserverbrauchs auch tatsächlich zielgerichtet auf die Reduzierung der negativen Wirkungen der konsumierten Produkte hinzuarbeiten. Erst wenn es diese Standards gibt, die Unternehmen direkt und umfassend über ihren Wasser- Fussabdruck berichten und diese Themen auch offen und transparent dargestellt sind, können Verbraucher eine informierte Entscheidung bei der Wahl von Produkten und Konsumgewohnheiten treffen.


Dokumente

Der Wass-Fussabdruck Deutschlands WWF, (PDF)
"The water footprint of humanity" PNAS
"Global monthly water scarity" Plos one

Interne Links

Externe Links

Der Wasser-Fussabdruck- BR.de
Virtuelles Wasser- Vereinigung Deutscher Gewässerschutz e.V.
Wasser-Fußabdruck -Waterfootprint Network
"Süsswasser wird ein knappes Gut"- WWF
Wasserschutzgebiete-BR.de
Abwasserentsorgung-BR.de
Kampf um Ressourcen-BR.de

Schlagworte

Fußabdruck, Nachhaltigkeitsstrategie, Ressourcen, Wasser

Letzte Aktualisierung

14.10.2015 11:51

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