Aachener Stiftung Kathy Beys

Corporate Citizenship

unternehmerisches Bürgerengagement
Unter „Corporate Citizenship“ (CC) versteht man bürgerschaftliches oder gesellschaftliches Engagement. Dies ist ein nur kleiner Teilbereich unternehmerischer Verantwortung. Darunter fallen alle Spenden-, Sponsoring- und Stiftungsaktivitäten sowie die Förderung des freiwilligen gemeinnützigen Einsatzes von Mitarbeitern. Sie sind meist nicht mit dem Kerngeschäft verbunden. Bürgerschaftliches Engagement ist nötig, besteht in Deutschland schon lange und spielt eine große gesellschaftliche Rolle. Es hat aber, so bemängeln Fachleute, den Klimawandel oder die Armut großer Bevölkerungsgruppen nicht verhindert.
Corporate Citizenship ist das das systematisch betriebene bürgerschaftliche und soziale Engagement von Unternehmen. Corporate Citizenship hat sich z.B. in Deutschland als fester Bestandteil der Unternehmenskultur etabliert. Immer mehr Unternehmen engagieren sich als gute Bürgerin oder guter Bürger für das Gemeinwohl und übernehmen so eine zusätzliche gesellschaftliche Verantwortung. Dabei integrieren sie das gesellschaftliche Engagement in ihre Unternehmensstrategie und machen es zu einem festen Bestandteil ihrer Unternehmenskultur. Beide Seiten - also sowohl die Wirtschaft als auch das Gemeinwesen - gewinnen bei dieser Art des unternehmerischen Einsatzes.

In das gesellschaftliche Engagement kann ein Unternehmen auf drei unterschiedlichen Ebenen "einsteigen", so das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) (archive.org, 2010):

1. Engagement erproben
Das Unternehmen probiert neue Formen des sozialen Engagements aus und beginnt nach und nach, die verschiedenen Projekte stärker auf den unternehmerischen Nutzen auszurichten. Die Aktivitäten werden sofort wirksam und bedürfen keiner großen Vorarbeit. Allerdings ist die Kontinuität gering, und das Budget und der Umfang der eingesetzten Ressourcen muss von Jahr zu Jahr oder in noch kürzeren Abständen neu entschieden werden.

2. Langfristige Projekte in Zusammenarbeit mit einer gemeinnützigen Organisation erarbeiten und umsetzen
Das Unternehmen entwickelt längerfristig ausgerichtete Kooperationsprojekte und verbindet diese mit einem gezielten Nutzen für das Unternehmen. Aufgrund der größeren Kontinuität entstehen eine höhere Effizienz sowie eine stärkere Orientierung am Unternehmensnutzen.

3. Corporate Citizenship-Gesamtstrategie erarbeiten und umsetzen.
Das Unternehmen entwickelt eine Corporate Citizenship-Strategie, die die Engagement-bereiche auf die übergeordneten Unternehmensziele ausrichtet und damit den Nutzen von Corporate Citizenship für das Unternehmen und das Gemeinwesen optimiert. Dadurch wird mittel- und langfristig ein größerer Nutzen für Firma und Gemeinwesen erzielt. Hierzu sind allerdings längere konzeptionelle Vorarbeiten und ein größerer Ressourceneinsatz erforderlich, bevor ein Nutzen entsteht.

Die 10 Goldenen Regeln für erfolgreiches Corporate Citizenship können im Internet eingesehen werden. Empfohlen wird weiterhin der Einsatz eines Corporate Citizenship-Mixes aus u.a. "Unternehmensspenden" (Corporate Giving), "Unternehmensstiftungen" (Corporate Foundations), "Gemeinnütziges Arbeitnehmerengagement" (Corporate Volunteering) und "Sozialsponsoring" (Social Sponsoring) [Quelle: Corporate Citizenship-Mix (archive.org, 2010). Diese freiwilligen Aktivitäten eines unternehmerischen Bürgerengagements werden im jeweiligen Geschäfts- oder Sozialbericht des Unternehmens gewürdigt.

Interne Links:
Externe Links:
BMWi-Seite zu Corporate Citizenship (archive.org, 2010) Die Seiten zu Corporate Citizenship sind momentan auf den Seiten des BMWi nicht erreichbar
Unternehmen: Partner der Jugend (UPJ), UPJ-online
Center for Corporate Citizenship c/o Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt mit zahlreichen weiteren Links

Schlagworte

Bürger, Corporate Citizenship (CC), Corporate Social Responsibility (CSR), Definitionen, Engagement

Letzte Aktualisierung

18.11.2015 11:28

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