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UBA: Studie zur Nachhaltigen Entwicklung, 2002 (Archiv)

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Anfang Februar 2002 haben Umweltminister Trittin und UBA-Präsident Troge die UBA-Studie "Nachhaltige Entwicklung in Deutschland - die Zukunft dauerhaft umweltgerecht gestalten" der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Studie betrachtet die folgenden Szenarien:

  • Status quo-Szenario mit der Fortsetzung der gegenwärtigen Trends und Entwicklungen. Die ökonomischen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen gleichen den gegenwärtigen. Allerdings konnten aufgrund der Datenlage nicht alle in jüngster Zeit ergriffenen Maßnahmen berücksichtigt werden.
  • Effizienz-Szenario mit der Vorgabe einer deutlichen Verbesserung der technischen Effizienz von Produkten und Produktionsverfahren,
  • Nachhaltigkeits-Szenario mit der Annahme veränderter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und individueller Werthaltungen.
Das Fazit dieser Studie lautet:

Deutschland ist in den vergangenen Jahren auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung gut vorangekommen. Luft, Wasser und Boden sind deutlich sauberer geworden. Zentrale politische Weichenstellungen, etwa im Rahmen der Energiewende, wurden von der Bundesregierung vorgenommen. In einigen Bereichen, darunter beim Schutz der biologischen Vielfalt und der Flächeninanspruchnahme, muss aber noch eine Trendwende erreicht werden.

Mit der vorgelegten Studie vertieft das Umweltbundesamt nicht nur seine 1997 veröffentlichte erste Zukunftsstudie in den Bereichen Energie, Nahrungsmittelproduktion, umweltfreundliche Mobilität, Stoffstrommanagement und Konsum, sondern wendet sich auch neuen Aufgabenfeldern zu: dem Tourismus, der industriellen Produktion und der Ressourcenschonung. Anhand von Szenarien (Status quo, Effizienz und Nachhaltigkeit) werden mögliche Entwicklungswege untersucht und bewertet.

Im Klima- und Energiebereich konstatiert die Studie eine erhebliche Effizienzsteigerung und eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch. Während zwischen 1990 und 2000 das Bruttoinlandsprodukt um 11 % wuchs, sank der Energieverbrauch um 5 %. So hat die Bundesrepublik eine Emissionssenkung der sechs im Kyoto-Protokoll genannten Treibhausgase um über 18 % erreicht - mehr als 85 % der Reduktionsverpflichtung von 21 % bis 2012.

Für den Bereich der umweltfreundlichen Mobilität hält die UBA-Zukunftsstudie fest, dass eine Reihe von Maßnahmen und Schritten bereits im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung und im Entwurf der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie genannt ist. Im Nachhaltigkeitsszenario werden darüber hinaus weitere Vorschläge unterbreitet, wie langfristig der Verkehrsaufwand gesenkt, der Ausstoß von Kohlendioxid und weiteren Luftschadstoffen ebenso reduziert werden kann wie der mit dem Verkehr verbundene Flächenverbrauch und die Lärmbelastung.

UBA-Präsident Prof. Andreas Troge in einer Pressemeldung vom 07.02.2002:

"Der Beitrag des Umweltbundesamtes möchte helfen, aussichtsreiche Entwicklungspfade von weniger aussichtsreichen zu unterscheiden. Die Studie belegt, dass eine dauerhaft umweltgerechte Entwicklung in Deutschland möglich ist. Das erfordert Mut und Phantasie, die gewohnten Wege zu verlassen. Genieße jetzt, zahle später - das ist die falsche Devise".

„Länder wie Deutschland müssen auch Entfaltungsmöglichkeiten für die weniger entwickelten Länder schaffen. Das geht nur, wenn wir uns von unserem überbordenden Ressourcenverbrauch verabschieden".

"Eine dauerhaft umweltgerechte Entwicklung in Deutschland ist möglich, ohne die Gesellschaft als ganze zu überfordern oder den Einzelnen unzumutbare Opfer abzuverlangen. Sauertöpfischer Verzicht ist nicht gefragt. Vielmehr: nicht weniger, sondern anders konsumieren."

Die Kurzfassung der Studie kann man hier downloaden, die Langfassung ist in Buchform erhältlich (ISBN 3-305-06650-0).

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