Aachener Stiftung Kathy Beys

Carsharing

Was ist Carsharing ?
Kurz gesagt geht es beim Carsharing darum ein Auto zu fahren, ohne es zu besitzen. Wer organisiertes CarSharing nutzt, ist dadurch von den lästigen Pflichten des Autobesitzes entbunden. Die Freiheit der Wahl des jeweils besten Verkehrsmittels entlastet Geldbeutel und Umwelt.
Aus einem umfassenden Fahrzeugangebot kann ein Auto gewählt werden, das dem jeweiligen Fahrtzweck am besten entspricht. Die Kraftfahrzeuge des gewählten CarSharing-Anbieters stehen meist standortnah zur Verfügung. Ein Anruf bei der jederzeit erreichbaren Buchungszentrale genügt um ein Auto zu buchen. Viele Carsharing-Anbieter ermöglichen neben der telefonischen auch die Buchung via Internet oder Smartphone. Im gewählten Auto befindet sich ein Safe, der den Autoschlüssel enthält. Das öffnen der Wagentür erfolgt mit Hilfe einer elektronischen Karte die man im Rahmen der Anmeldung beim Carsharing-Anbieter erhält. Nach der Rückkehr wird das Auto, ganz ohne lästige und zeitaufwändige Parkplatzsuche, am reservierten Stellplatz wieder abgestellt. Viele Carsharing-Anbieter verfügen über elektronische Zugangs- und Fahrdatenerfassungssysteme in den Fahrzeugen, die die CarSharing-Nutzung noch leichter machen. Einmal im Monat erhalten Nutzer eine Rechnung, in der die Kosten jeder einzelnen aufgelistet entnehmen sind.

Für wen lohnt sich Carsharing ?
Je geringer die Anzahl an gefahrenen Kilometern desto stärker rentiert sich das Carsharing. Davon profitieren vor allem Fahrer, die den Wagen eher für Kurzstre­cken brauchen und nicht regelmäßig Auto fahren. In einer Modell­rechnung von Finanztest zahlt der Auto­besitzer eines Kleinwagens für 5.000 Jahres­kilometer inklusive aller Kosten 206 Euro pro Monat. Der Cars­haring-Nutzer bezahlt jedoch für die gleiche Strecke mit dem gleichen Auto nur 138 Euro monatlich.

Manche Carsharing-Anbieter (CA) ermöglichen die Nutzung ihrer Autos auch in anderen Städten, andere wiederum arbeiten mit den Verkehrs­betrieben zusammen. So können Kunden mit Monats­karten die Autos für ein geringeres Entgelt buchen. Auch für Studenten und Auszubildende gibt es oft Rabatte.

Da besonders junge Leute immer öfter auf ein eigenes Auto verzichten, steigen nun auch Auto­hersteller ins Cars­haring-Prinzip ein. BMW mit DriveNow und Daimler mit Car2go setzen dabei auf ganz neue Konzepte. Sie verteilen ihre Autos im Stadt­gebiet. Wer eines benötigt, kann dieses per Smartphone orten, sodass man nur noch einsteigen und losfahren muss. Nach der Fahrt kann das Kraftfahrzeug einfach am Ziel stehen gelassen werden. Hierbei fallen Kosten von 29 Cent pro Fahr­minute an.

Cars­haring lohnt sich haupt­sächlich für Fahrer, die in Groß­städten leben, weil dort die meisten Abhol­stationen anzutreffen sind. Bei langer Mietdauer und weiten Fahrten ist ein Mietwagen hingegen oft güns­tiger. Im Modell­fall kostet ein Cars­haring-Auto für einen Zeitraum von 7 Tagen insgesamt 430 Euro. Bei einem Anbieter für Miet­autos hingegen bezahlt man nur 328 Euro bezogen auf die gleiche Dauer inklusive aller Kosten.

Carsharing und Klimaschutz
Der Bundesverband CarSharing (BCS) und der Verein „Mehr Mobilität mit weniger Autos“ haben eine Broschüre veröffentlicht, in der Daten und Fakten zur klimawirksamen CO2-Einsparung durch CarSharing gesammelt sind. Der Klimaschutz gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft. Alle Akteure, ob Politik, Wirtschaft oder Verbraucher, sind angehalten, ihre Beiträge zum Einsparen von Treibhausgasen zu leisten und den Verbrauch von fossilen, CO2-freisetzenden Energieträgern einzuschränken.

Bisher konnte der Verkehrssektor seine Klimaschutzaufgaben nicht bewältigen. Die freiwillige Selbstverpflichtung der deutschen Automobilindustrie bzw. des Verbandes der europäischen Autoindustrie zur Einhaltung von definierten, niedrigeren spezifischen Kraftstoffverbräuchen der verkauften Neuwagen konnten bisher nicht eingehalten werden.

CarSharing soll nun als klimaschützende Alternative im Verkehr das Problem angehen. Es soll die individuelle Mobilität der teilnehmenden Führerscheinbesitzer fördern und gleichzeitig im Zusammenspiel mit den Verkehrsmitteln des Umweltverbundes (Bus und Bahn, Fahrrad und Zufußgehen) zur Umwelt- und Klimaentlastung beitragen. Die klimaentlastende und verkehrsreduzierende Wirkung des CarSharing setzt sich aus folgenden unterschiedlichen Teilkomponenten zusammen, die sich gegenseitig verstärken:

  • Die im CarSharing eingesetzten Fahrzeuge sind jünger und niedriger motorisiert als die Durchschnittsflotte der deutschen Privat-Pkw, der spezifische Kraftstoffverbrauch ist dementsprechend niedriger.
  • Die Tarifgestaltung der CarSharing-Anbieter verstärkt die Integration der situationsabhängigen Autonutzung in den Umweltverbund. Auf CarSharing-Fahrzeuge greift ein Großteil der Nutzerinnen und Nutzer nur für Wege und Gelegenheiten zu, für die andere Verkehrsmittel keine optimalen Bedingungen bieten.
  • CarSharing-Teilnehmer verfügen über deutlich weniger Privat-Pkw in ihren Haushalten als durchschnittliche Haushalte. Im statistischen Durchschnitt ersetzt jedes CarSharing-Fahrzeug vier bis acht Privat-Pkw, die bei Beginn der CarSharing-Teilnahme abgeschafft oder nicht angeschafft werden. Dadurch sinkt nicht nur der Wert der Ausstoße, sondern auch der Bedarf an Parkplätzen.
  • In einer aktuellen Schweizer Evaluationsstudie ist ermittelt worden, dass jeder aktive Schweizer CarSharing-Nutzer mobilitätsbedingt 290 kg CO2 weniger freisetzt, im Vergleich mit einer angenommenen Situation, in der kein CarSharing zur Verfügung stünde.
Angesichts dieser Daten führt der Geschäftsführer des bcs, Willi Loose, aus: „CarSharing ist für all diejenigen als verkehrsentlastende und klimaschützende Mobilitätsalternative geeignet, die nicht täglich auf ein Auto angewiesen sind und trotzdem auch mal ein Auto für ihre Verkehrszwecke benötigen.“

Die angeführten wissenschaftlichen Belege der Umwelt- und Verkehrsentlastung durch CarSharing sind in der 10-seitigen Broschüre „Klimaschutz durch CarSharing“ umfassend dargestellt.

CarSharing-Anbieter
Eine Auflistung an welchen Orten CarSharing von welchen Anbietern betrieben wird kann auf der Homepage des Bundesverbandes für Carsharing gefunden werden. In einer Übersichtskarte lässt sich zudem direkt feststellen ob an dem Zielort die Möglichkeit des Carsharing besteht.

Im Folgenden ist eine Zusammenfassung von den größten CarSharing-Anbietern zu finden:

Autonetzer
Book N Drive
Car2Go (Daimler)
Cambio
Carpooling
Drive-Now (BMW)
Flinkster (DB)
Greenwheels
Nachbarschaftsauto
Quicar (VW)
Stadtmobil
Tamyca
teilAuto

Eine andere Form des CarSharing sind Mitfahrzentralen wie:

DeinBus
Mitfahrgelegenheit
Mitfahrzentrale
Pockettaxi

Eine genauere Beschreibung der Anbieter im Bezug auf die Kosten und der Standortverfügbarkeit kann auf der Homepage der Wirtschaftswoche entnommen werden.

Dokumente
Car-Sharing: Nachhaltige Mobilität durch eigentumslose Pkw-Nutzung?
Flyer der Verbraucherzentrale
Klimaschutz durch CarSharing

Interne Links
Externe Links
Viele Information zum Carsharing und zur nachhaltigen Mobilität finden Sie unter: carsharing-infos.com/
Bundesverband Carsharing
Carsharing in Aachen
Stadtmobil
Biokontakte

Schlagworte

Beschaffung, Bevölkerung, Carsharing, CO2, Effizienz, Emission, Konsum, Lebensstandard, Mobilität, Verkehr

Letzte Aktualisierung

23.10.2015 11:24

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