Aachener Stiftung Kathy Beys

Abkommen zum Schutz der Ozonschicht

In der oberen Schicht der Erdatmosphäre (Stratosphäre) schützt eine natürliche Schicht aus Ozon die Erde vor der intensiven Strahlung der Sonne (insbesondere UV-B-Strahlung). Diese Schutzschicht hat in den letzten 20 Jahren „Löcher“ bekommen, die sich über den Polen bewegen. Das antarktische „Ozonloch“ (über dem Südpol), das dort immer im antarktischen Frühling (September/Oktober) auftritt, ist seit 1977 nicht nur immer größer geworden, sondern hat sich auch beschleunigt. Auch in der Arktis ist ein „Ozonloch“ zu beobachten, wenn auch nicht in der gleichen Größe. Als Ursache für das Ozonloch wird die verstärkte Freisetzung von Chemikalien, allen voran die FCKW (Treibgase, Kältemittel), aber auch Halone (z.B. Feuerlöschmittel) angesehen.

Wiener Konvention zum Schutz der Ozonschicht, 1985

Auf der Konferenz zum Schutz der stratosphärischen Ozonschicht in Wien vom 18.-22.3.1985 unterzeichnen 21 Teilnehmerstaaten die Wiener Konvention. Beschlossen wurden allgemeine Verpflichtungen der Unterzeichnerstaaten (u.a. geeignete Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen), Verpflichtungen zur Forschung und systematischen Beobachtung, zur Informationsübermittlung, zur Einrichtung eines Sekretariats, zur Einsetzung einer Konferenz der Vertragsparteien.

Internationale Konferenz zum Schutz der Ozonschicht, Montreal 1987

Diese fand statt in Form der Internationalen Konferenz zum Schutz der Ozonschicht am 14.-16.9.1987 in Montreal, auf der 48 Staaten das Montrealer Protokoll über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen, unterzeichneten. Dieses erstmals weltweit anwendbare Umweltschutzprotokoll trat 1989 in Kraft.

In dem Montrealer Protokoll verpflichteten sich die Teilnehmer der Konferenz, ihre Produktion von FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) bis 1999 schrittweise auf 50 % zu reduzieren. Bis 1990 ratifizierten 56 Staaten dieses Protokoll.

Folgekonferenz in London, 1990
An dem Folgetreffen der Montrealer Ozonschutzkonferenz in London vom 27.-29.6.1990 nahmen 86 Staaten sowie die EU-Kommission teil. Es zeigte sich, dass die Vereinbarungen des Montrealer Protokolls nicht ausreichten, daher wurden die Vereinbarungen revidiert. Man einigte sich nun auf eine Reduzierung der FCKW um 50 % schon bis 1995 und um 85 % bis 1997. Die Finanzierung sollte durch einen „Ozonfonds“ erfolgen, an dem das UN-Umweltprogramm UNEP, das UN-Entwicklungsprogramm UNDP und die Weltbank beteiligt sind.


Dokumente
UNEP: Handbook for the International Treaties for the Protection of the Ozone Layer - Sixth Edition, 2003 (Kostenpflichtig)

Interne Links
Externe Links
Ozon-Sekretariat beim UNEP (englisch)
Das Montrealer Protokoll, 1987
UNDP
Weltbank

Schlagworte

Ozon

Letzte Aktualisierung

23.11.2015 12:13

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