Aachener Stiftung Kathy Beys

WHO Programm: Globale Strategie für Gesundheit und Umwelt, 1993

Die Vorgaben der Agenda 21 zu Gesundheitsthemen sind auf der internationalen Ebene sehr eng mit der Arbeit und den Zielen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ( World Health Organisation) verbunden. Die Rolle der WHO als die eines Gesundheitsmanagers" ( "Task Manager of Health", WHO-Fact-Sheet No. 170) der Vereinten Nationen weist ihr eine führende Rolle bei der Umsetzung der gesundheitsbezogenen Ziele und Maßnahmen der Agenda 21 zu. 1992, im Jahr von Rio, hatte die WHO-Kommission Gesundheit und Umwelt ( WHO Commission on Health and Environment) bereits den Bericht einer von ihr beauftragten Expertengruppe "Our Planet, Our Health" (Unser Planet, unsere Gesundheit) vorgelegt, der sich mit den komplexen Wechselbeziehungen zwischen Gesundheitsstatus und Veränderungen der Umwelt im Kontext von gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklung befasste. Die Schlussfolgerungen reichten von einem sofortigen Stop des Bevölkerungswachstum bis hin zur Schaffung ökonomischer Stabilität als eine Voraussetzung für das erforderliche Umweltmanagement, Forderungen, die auch in der Rio-Deklaration und der Agenda 21 in ähnlicher Form enthalten sind.

Auf der 1. Konferenz der Mitgliedstaaten in der europäischen Region der WHO "Umwelt und Gesundheit" 1989 in Frankfurt/Main beschlossen die Umwelt- und Gesundheitsminister aus 29 Staaten die "Europäische Charta Umwelt und Gesundheit". 1993 verabschiedete die WHO das Programm "Globale Strategie für Gesundheit und Umwelt" (Global Strategy for Health and Environment). Dieses Programm sollte als Arbeitsrahmen für die Erfüllung der in der Agenda 21 vereinbarten Ziele dienen. Hierzu zählen auch Projekte der Lokalen Agenda 21 wie das "Gesunde Städte"- (Healthy Cities) und "Gesunde Dörfer"-Programm (Healthy Villages Program).

Auf nationaler Ebene obliegt es vor allem den Regierungen und hier ihren zuständigen Ressorts, dieses Programm auszufüllen und umzusetzen. Die für diese Fragen zuständigen Minister der EU-Mitgliedsstaaten beschlossen auf ihrer 2. Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit 1994 in Helsinki den Aktionsplan"Umwelt und Gesundheit". Dieser knüpft ausdrücklich an die Rio-Konferenz und die Agenda 21 an. U.a. haben sich die beteiligten Länder verpflichtet, nationale Strategien zur Umsetzung der gesundheits- und umweltpolitischen Ziele zu erstellen. In Deutschland haben das BMGesundheit und das BMU gemeinsam das Aktionsprogramm "Umwelt und Gesundheit" vorgelegt. Hierfür wurde eine eigene Webseite eingerichtet: www.apug.de.
Die 3. Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit vom 16.-18. Juni 1999 in London, organisiert vom WHO-Regionalbüro für Europa, stand ganz im Zeichen des partnerschaftlichen Handelns und der Zusammenarbeit zwischen internationalen und zwischenstaatlichen Organisationen und mit Nichtstaatlichen Organisationen (NGO), dem Privatsektor und den Medien im Bereich Umwelt und Gesundheit.

Im Vordergrund stand die Annahme des Protokolls über Wasser und Gesundheit zum Übereinkommen der ECE/UNO von 1992 zum Schutz und zur Nutzung grenzüberschreitender Wasserläufe und internationaler Seen. Das Protokoll befasst sich u.a. mit der bedarfsgerechten Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung, Monitoringsystemen für durch Wasser übertragbare Krankheiten und der Information der Öffentlichkeit.

Auf dieser Konferenz wurden weiterhin die Grundlagen einer nachhaltigen Umwelt- und Gesundheitspolitik für das 21. Jahrhundert in Europa verabschiedet, so z.B. zum Thema "nachhaltige Mobilität. Beschlossen wurde u.a. eine Charta zum Thema Verkehr, Umwelt und Gesundheit, die eine bessere Koordination zwischen den Gesundheits-, Umwelt- und Verkehrssektoren bewirken soll, dass der Gesundheit in der Verkehrspolitik der Mitgliedstaaten ein vorrangiger Platz eingeräumt wird.

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Umwelt und Gesundheit
3. Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit

Schlagworte

Abkommen seit 1992, Gesundheit, WHO

Letzte Aktualisierung

03.11.2015 11:00

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