Aachener Stiftung Kathy Beys

Europäischer Transparenzkodex für Nachhaltigkeitsfonds

Einleitung
Im Jahr 2004 hat der europäische Branchenverband für nachhaltige Kapitalanlagen Eurosif den Europäische Transparenzkodex für nachhaltige Investmentfonds lanciert. Die Leitlinien bestimmen, dass die unterzeichnenden Nachhaltigkeitsfonds die Anleger über ihre Kriterien und Verfahren informieren müssen. Viele Fonds orientieren sich an CSR-Ratings, die teilweise den Europäischen Qualitätsstandards für CSR-Research unterliegen, aber sie haben oft auch zusätzliche Kriterien und andere Gewichtungen. Die Einhaltung der Transparenzleitlinien wird extern überprüft.

Die Grundsätze lauten:
  • Qualitätssicherung durch Transparenz
  • Anleger sollen wissen, worin sie investieren
  • Erhaltung des vielfältigen Spektrums
  • nachhaltiger Geldanlagen
  • Keine Vorgabe ethischer Standards
  • Keine Vorgaben zum Portfolio.
Seit Mai 2008 gibt es das „Europäische Transparenzlogo“ um Anlegern die Orientierung zu erleichtern. Seit Februar 2013 liegt der Transparenz Kodex in der Version 3.0 vor. Um das Logo zu erhalten, müssen Anbieter detaillierte Antworten auf zahlreiche Fragen zu Kerndaten und Entwicklung des Fonds, Nachhaltigkeitsverständnis, Anlagekriterien, Researchmethoden, externe Kontrolle, Auswertung und Verwendung der Informationen, Stimmrechtsausübung und Informationspolitik gegenüber den Anlegern liefern. Das Logo wird nur für ein Jahr vergeben und darf lediglich auf Prospekten oder Seiten prangen, die ausschließlich nachhaltige Produkte vorstellen. Unter Experten gilt das als eine Art Gütesiegel. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) listet die Fonds mit Transparenzlogo für den deutschsprachigen Raum auf.

Bisher haben rund 350 Nachhaltigkeitsfonds den Kodex unterzeichnet (Stand: Mitte 2013). Aber längst nicht alle tragen das Transparenzlogo. viele Fonds scheuen den damit verbundenen Aufwand. Damit trennt das Logo auch die Spreu vom Weizen: Auf den dynamischen Zug von Umwelt- und Nachhaltigkeitsfonds springen scharenweise konventionelle Anbieter auf, doch einige Produkte sind viel weniger nachhaltig als proklamiert. Manche reduzieren das breite Nachhaltigkeitskonzept auf den Ausschluss von Waffenherstellern, oder die Kriterien sind unklar. Den Aufwand, transparent zu sein, vermeiden viele derartige Anbieter.

Unterzeichner müssen sich verpflichten folgende Prinzipien einzuhalten:
  1. Antworten sollen informativ und klar formuliert sein. Grundsätzlich sollen die erforderlichen Informationen (Instrumente und Methoden) so detailliert wie möglich dargestellt werden.
  2. Fonds sollen die Daten in der Währung bereitstellen, die sie auch für andere Berichterstattungszwecke verwenden.
  3. Gründe die eine Informationsbereitstellung verhindern müssen klar dargestellt werden. Unterzeichner sollen systematisch darlegen, ob und wann sie hof- fen diese Fragen beantworten zu können, die sie zu dem Zeitpunkt des Ausfüllens des Transparenz Kodexes nicht beantworten konnten.
  4. Antworten müssen mindestens jährlich aktualisiert werden und das Datum der letzten Aktualisierung tragen.
  5. Antworten zu dem Kodex müssen leicht zugänglich auf der Webseite des Fonds- bzw. Fondsmanagers stehen. In jedem Fall müssen die Unterzeichner sehr klar machen, wo die Informationen zu finden sind, welche vom Kodex gefordert werden.
  6. Die Reihenfolge und genaue Wortwahl der Fragen sollte beachtet werden.
  7. Die Unterzeichner sind für die Antworten verantwortlich.
Interne Links
Externe Links
Eurosif
Europäische Transparenzkodex für nachhaltige Investmentfonds
„Europäisches Transparenzlogo“

Schlagworte

Nachhaltigkeitsindex

Letzte Aktualisierung

14.10.2015 10:40

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