Aachener Stiftung Kathy Beys

Österreich: Nachhaltigkeitsstrategie, 2002

Die Österreichische Nachhaltigkeitsstrategie wurde am 30.04.2002 vom Ministerrat beschlossen. Sie formuliert insgesamt zwanzig Ziele für ein nachhaltiges Österreich. "Durch nachhaltiges Denken und Handeln sichern wir für unser Land mehr Lebensqualität, mehr wirtschaftliche Dynamik, einen intakten Lebensraum und eine aktive Rolle in Europa und der Welt.

Mehr Lebensqualität in Österreich
  1. Ein zukunftsfähiger Lebensstil. Das heißt: ressourcen- und energieintensive Lebensstile am Leitbild nachhaltiger Entwicklung orientieren und einen Wertewandel initiieren
  2. Entfaltungsmöglichkeiten für alle Generationen. Das heißt: Sozialleistungen, Gesundheitswesen und Alterssicherung zukunftssicher reformieren
  3. Gleichberechtigung für Frauen und Männer: Das heißt: Erwerbs- und Reproduktionsarbeit (= Hausarbeit, Betreuungs- und Versorgungspflichten) fair verteilen, Familie und Beruf vereinbar machen
  4. Bildung und Forschung schaffen Lösungen. Das heißt: durch Forschung, Ausbildung und lebensbegleitendes Lernen die Chancen der Wissensgesellschaft nachhaltig nutzen.
  5. Ein menschenwürdiges Leben für die heutigen und künftigen Generationen. Das heißt: Armut bekämpfen, sozialen Zusammenhalt schaffen und gleiche Chancen für alle sichern.
mehr zu den Indikatoren - Lebensqualität.

Mehr wirtschaftliche Dynamik für Österreich
  1. Österreichs Wettbewerbsfähigkeit durch innovative Strukturen fördern. Das heißt: Forschung, Technologie und Entwicklung für nachhaltigenWandel und innovative Systemlösungen fit machen.
  2. Ein neues Verständnis von Unternehmen und Verwaltung. Das heißt: die unternehmerische Verantwortung stärken und effiziente Verwaltungsstrukturen und -abläufe schaffen.
  3. Korrekte Preise für Ressourcen und Energie. Das heißt: durch die richtigen Preissignale Anreize für nachhaltiges Verhalten schaffen.
  4. Erfolgreiches Wirtschaften durch Ökoeffizienz. Das heißt: Ressourcen- und Energieverbrauch stärker vom Wirtschaftswachstum entkoppeln, die Nutzung erneuerbarer Rohstoffe und Energieträger forcieren.
  5. Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen stärken. Das heißt: die richtigen Impulse für einen höheren Marktanteil nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen setzen, nachhaltigen Tourismus fördern.
mehr zu den Indikatoren - Wirtschaft.

Mehr Vielfalt und Qualität für den Lebensraum Österreich
  1. Schutz der Umweltmedien und Klimaschutz. Das heißt: Qualitätsziele für Boden, Wasser und Luft setzen und eine verantwortungsvolle Stoffpolitik betreiben
  2. Vielfalt von Arten und Landschaften bewahren. Das heißt: Tier- und Pflanzenarten, Lebensräume, Natur- und Kulturlandschaften erhalten.
  3. Verantwortungsvolle Raumnutzung und Regionalentwicklung. Das heißt: Raumpolitik auf steigende Lebensqualität der Bevölkerung, Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe und auf kurze Wege zwischen Wohnen, Beruf und Freizeit ausrichten.
  4. Mobilität nachhaltig gestalten. Das heißt: Mobilitätszwänge reduzieren und die Erfüllung von Mobilitätsbedürfnissen nachhaltig gestalten.
  5. Die Verkehrssysteme optimieren. Das heißt: durch Innovation, Technologie und Infrastruktur umweltverträgliche, ressourcenschonende, energieeffiziente und sichere Verkehrsarten fördern.
mehr zu den Indikatoren - Lebensräume.

Mehr Verantwortung in Europa und der Welt
  1. Armut bekämpfen, sozialen und wirtschaftlichen Ausgleich innerhalb und zwischen den Ländern schaffen. Das heißt: einen Beitrag zur Stärkung von Sicherheit, Frieden und Menschenrechten leisten.
  2. Eine global nachhaltige Wirtschaft. Das heißt: Rahmenbedingungen für die Weltwirtschaft entwickeln, die auf eine intakte Umwelt und soziale Gerechtigkeit abzielen.
  3. Unsere Welt als Lebensraum. Das heißt: natürliche und soziale Lebensräume für alle langfristig sichern.
  4. Kooperationen und Finanzierung. Das heißt: Entwicklungsländer bei der nachhaltigen Entwicklung unterstützen.
  5. Nachhaltigkeitsunion Europa. Das heißt: nachhaltige Politik innerhalb der Union (vor allem in Hinblick auf die Erweiterung der EU) stärken."
mehr zu den Indikatoren - Verantwortung.

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Österreich

Letzte Aktualisierung

14.07.2015 18:49

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