Aachener Stiftung Kathy Beys

GEO 5: Global Environment Outlook 5, 2012

GEO (Global Environment Outlook) sind die Umweltberichte des UN Umweltprogramms UNEP (UN Environmental Programme). Seit 1997 erscheinen sie in unregelmäßigen Abständen und bieten einen Überblick über den Zustand der globalen Umwelt. Dies war eine der Forderungen der Agenda 21, die auf dem Weltgipfel 1992 in Rio de Janeiro beschlossen wurden.
Der 5. Bericht trägt den Titel "Environment for the future we want". Die Pressemitteilung zum Bericht trägt den Untertitel "Die Erde bleibt auf einem nicht-nachhaltigen Weg, trotz hunderter international beschlossener Zielvorstellungen und Vorsätze". (World Remains on Unsustainable Track Despite Hundreds of Internationally Agreed Goals and Objectives). Er zeichnet ein sehr schlechtes Bild des aktuellen Zustandes der globalen Umwelt. Es gibt kaum positive Berichte, sondern größtenteils erfüllte Teilziele oder nur geringe Fortschritte in Umweltschutzmaßnahmen.

Inhalt
Zustand und Entwicklung der Umwelt
Atmosphäre
  • Der Ausstoß von Ozonschädlichen Stoffen wurde durch das Montreal Protkoll fast vollständig gestoppt.
  • Fast alle Länder haben Blei in Treibstoffen abgeschafft.
  • Bei gleichbleibender Entwicklung des Treibhausgasausstoßes wird die globale Durschnittstemperatur um 3°C oder mehr bis zum Ende des Jahrhunderts steigen. 2000-2009 war das wärmste je gemessene Jahrzehnt. Die Kosten des Klimawandels werden bei einer Erwärmung um 2,5°C bis 2100 auf 1-2% des weltweiten BIP geschätzt.
  • Luftverschmutzung ist einer der Hauptgründe für Gesundheitsprobleme und erhöhte Sterblichkeitsraten, besonders unter Kindern.
Land
  • Fortschritte gab es beim Zugang zu Nahrungsmitteln für alle.
  • der Verlust an natürlichen Wäldern konnte von 16 Mill. Hektar in den 1990ern auf 13 Mill. Hektar von 2000 bis 2010 gesenkt werden.
  • die Bekämpfung von Verwüstung und Dürren ging kaum voran.
Wasser
  • von 30 vorgeschriebenen Zielen im Bezug auf Wasser zeigt nur ein einziges Ziel Fortschritte: der Zugang zu frischem Trinkwasser für alle. Nur in ländlichen Gebieten in Afrika und im Pazifikraum gab es wenig Fortschritte.
  • verschmutztes Wasser ist immer noch die Hauptursache für Gesundheitsprobleme.
  • Wasserknappheit wird sich durch das Bevölkerungswachstum verstärken. Bis 2015 werden vorrausichtlich 600 Mill. Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und ca 2,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu grundlegenden sänitären Einrichtungen haben.
  • ein Großteil der Frischwasservorräte unterstehen keinerlei Kontrolle. Ein besseres Wassermanagement muss eingerichtet werden.
  • bei der Verschmutzung der Meere gab es wenig bis gar keine Entwicklung. Die Verschmutzung durch Schiffe ging zurück, es fehlt aber an Kontrollen. Die Anzahl von übersäuerten Meeresgebieten ist rasant angestiegen.
Biodiversität
  • die Milleniums-Entwicklungsziele zur Erhaltung der Artenvielfalt bis zum Jahr 2010 sind nicht eingehalten worden. 20% alle Wirbeltiere sind bedroht. Die Korallenriffe sind um 38% seit 1980 zurückgegangen. 30% der Landfläche werden landwirtschaftlich genutzt, weswegen der natürliche Lebensraum um 20% seit 1980 zurückgegangen ist.
  • 13% der Landfläche und 1,6% der Meere sind als Naturschutzgebiete gekennzeichnet. In den Aichi Zielen wurden 17% für Land und 10% für die Meere bis 2020 festgesetzt.
  • Der Fischfang hat sich von 1950 bis 1990 vervierfacht und bleibt seit dem stabil. Überfischung ist trotzdem immer noch die größte Bedrohung für die Erhaltung der Fischbestände.
Chemikalien und Abfälle
  • es gab Fortschritte in der Beseitigung von Schwermetallen, radioaktiven Stoffen und langlebigen organischen Schadstoffen.
  • 90% aller maritimen Wasser- und Fischproben sind mit Pestiziden belastet.
Ein globaler Ausblick
  • Die wissenschaftlichen Ergebnisse zeigen, dass die Grenzen der Umweltbelastung erreicht sind und in vielen Bereichen die Ressourcen biologischen Kapazitäten schon überschritten wurden.
Regionale Berichte
Der Bericht bietet regionale Zusammenfassungen über den Zustand der Umwelt auf den verschiedenen Kontinenten. Zu folgenden Gebieten gibt es Handlungsvorschläge zur Bekämpfung der regionalen Probleme:
  • Afrika & Asien und Pazifik: Afrika, Asien, die Pazifikregion und Lateinamerika leiden unter ähnlichen Problemen durch Überbevölkerung, ansteigenden Konsum. Diese werden durch die rasante Urbanisierung vieler Regionen in Afrika und Asien und die damit einhergehenden Ressourcenprobleme verstärkt werden.
  • Europa & Nordamerika: Europa und Nordamerika führen weiterhin einen kaum nachhaltigen Lebenswandel. In Nordamerika sinkt die Rate der Einführung erneuerbarer Energien. Die Einführung von Maßnahmen um den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern zeigen Wirkung.
  • Westasien: Westasien leidet unter Wassermangel, Bodenzerstörung und dem Anstieg des Meeresspiegels, zeigt jedoch Fortschritte im Wassermanagement z.B. im Yemen, Saudi Arabien und Bahrain.
  • Lateinamerika und die Karibik
Dokumente
Interne Links
Externe Links
UNEP GEO Homepage
GEO 5, 2012
GEO 4, 2007
GEO 3, 2002
GEO 2, 2000
GEO 1, 1997
GEO-Datenbank der UNEP
Faktor X: Ressourcen managen - und zwar global

Schlagworte

Berichte, Umweltbericht

Letzte Aktualisierung

13.11.2015 10:34

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