Aachener Stiftung Kathy Beys

Henkel: Veranlassung für den Nachhaltigkeitsbericht (Archiv)

Aufgrund seiner Produktpalette, insbesondere Wasch- und Reinigungsmittel, hatte sich Henkel schon sehr früh mit den ökologischen Folgen seiner Produkte auseinandersetzen müssen:
  • In den 50er und 60er Jahren waren es die Schaumberge auf den Flüssen, die den Ersatz der schlecht abbaubaren Tenside (verzweigte Alkylbenzolsulfonate) durch besser abbaubare (lineare Alkylbenzolsulfonate, LAS) erforderten.
  • In den 70er und 80er Jahren wurde das Problem der Gewässereutrophierung durch insbesondere Phosphat (aus Wasch- und Reinigungsmitteln, aber auch aus Fäkalien und aus der Landwirtschaft) drängend. 1973 entwickelte Henkel den Phosphatersatzstoff SASIL® (Zeolith A), der einen Verzicht auf Phosphate und andere ökologisch problematische Härtebinder in Waschmitteln ermöglichte.
  • 1976 kam Henkel - forciert durch die Forderungen aus der Ökologiebewegung nach lösemittelarmen oder -freien Klebstoffen - mit dem ersten lösemittelfreien Alleskleber auf den Markt.
  • Seit Jahrzehnten beschäftigte sich Henkel mit der Verwendung nachwachsender Rohstoffe (natürliche Fette und Öle) für seine Produkte als Alternative zum Erdöl.
1982 formulierte Henkel erstmals für den ganzen Konzern gültige "Grundsätze zum Umwelt- und Verbraucherschutz". 1991 - ein Jahr vor dem Erdgipfel in Rio de Janeiro - bekannte sich Henkel als erstes Industrieunternehmen weltweit zum Prinzip einer nachhaltigen Entwicklung (Business Charter for Sustainable Development der Internationalen Handelskammer in Paris). Seit 1992 informiert Henkel die Öffentlichkeit in einem jährlich erscheinenden Umweltbericht u.a. über neue Umwelttechnologien in der Henkel-Gruppe und die verbesserte Umweltverträglichkeit von Henkel-Produkten.

"Seit 1994 versteht Henkel den Umweltschutz, der für das Unternehmen auch "gutes Image und gute Geschäfte" bedeutet, als weltweite Aufgabe und fasst dies in seinem Anspruch auf "Öko-Leadership" ("Henkel ist das ökologisch führende Unternehmen") zusammen. Öko-Leadership formuliert die von der Öffentlichkeit wahrgenommene Führungsrolle von Henkel in Fragen des Umwelt- und Verbraucherschutzes sowie der Sicherheit, die am Markt in Wettbewerbsvorteile umgesetzt werden.

Neben dem strategischen Leitbild des "Sustainable Development" zielt die Selbstverpflichtungs-Charter der internationalen Chemieindustrie "Responsible Care" ("Verantwortliches Handeln") - Konrad Henkel war damals Präsident des VCI - auf die weltweite Verbesserung von Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutz über die gesetzliche Vorgaben hinaus. Zur Realisierung der 1995 überarbeiteten und neu herausgegebenen "Grundsätze und Ziele zu Umweltschutz und Sicherheit" richtete Henkel das Netzwerk "Safety, Health, Environment, Quality" (SHEQ) ein, das den umweltpolitischen Austausch zwischen sämtlichen Henkel-Tochtergesellschaften zum Ziel hat. 1997 formulierte das Unternehmen erstmals weltweit verbindliche SHE-Standards, die 1999 mit 55 Richtlinien für den internen Gebrauch präzisiert und veröffentlicht wurden. Die öffentliche Anerkennung für die umweltorientierte Unternehmenspolitik von Henkel, die weit über die bislang betriebene Umweltpolitik von Unternehmen hinausgeht, zeigte sich zuletzt in der Verleihung zahlreicher internationaler Umweltpreise an das Düsseldorfer Unternehmen." [Zitat aus Menschen und Marken. 125 Jahre Henkel, s.o.].

Erstmals wird im Geschäftsbericht 2000 auf einen Nachhaltigkeitsbericht eingegangen, wenn auch nur unter "Weitere Informationen" auf Seite 88: "Vom Nachhaltigkeitsbericht über Forschungs-Informationen, von den Unternehmensleitlinien bis zu Grundsätzen und Zielen für Umweltschutz und Sicherheit reicht die Informations-Palette.". Im Geschäftsbericht 2001 heißt es dann:

"Nachhaltigkeit
Wir bekennen uns zu den Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung. Wir sehen darin einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens. Henkel verfolgt das Ziel, mit Produkten und Geschäftsprozessen, die den Grundsätzen der Nachhaltigkeit entsprechen, Wettbewerbsvorteile im Markt zu erzielen. Die Umsetzung dieser Strategie unterstützen wir weltweit mit Hilfe integrierter Managementsysteme für Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz und Qualität sowie einem für alle Mitarbeiter verbindlichen Verhaltenskodex. Kernelement der integrierten Managementsysteme sind einheitliche Standards, die sich an den internationalen Managementnormen orientieren.
Die Umsetzung dieser Standards überprüfen wir regelmäßig durch interne Audits. Alle wichtigen Produktionsstätten wurden - mit Ausnahme neu akquirierter Standorte - bis Ende 2001 mindestens einmal überprüft. Je nach Markterfordernissen nutzen die einzelnen Unternehmensbereiche zusätzlich die Möglichkeit der externen Zertifizierung nach internationalen Managementstandards. Ein Großteil der Geschäftsaktivitäten ist bereits nach Qualitätsstandards der ISO 9000er Reihe zertifiziert. Darüber hinaus wurden bis Ende 2001 auch 53 wichtige Produktionsstandorte nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert. Sie stehen für mehr als 50 Prozent der Gesamtproduktion des Henkel-Konzerns.
Über die Fortschritte, die wir auf dem Weg zur Nachhaltigkeit im letzten Jahr gemacht haben, informiert Sie unser Nachhaltigkeitsbericht 2001 und unsere Website www.she.henkel.de."

Weitere Informationen:

Letzte Aktualisierung

16.10.2014 15:16

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